die Blutgefäße zahlreicher vorhanden sind, also das Blut aus engeren Räumen in weitere fortgedrückt wird, so ist auch die Blutwelle des schwächer gebauten Herzens langsamer und weniger kräftig.

Aber auch das weibliche Blut selbst ist dadurch wesentlich von dem männlichen verschieden, daß es flüssiger ist, mehr Wasser und s

weniger Blutkörperchen enthält, leichter ist, mehr Faserstoff besitzt, is

daß es leichter gerinnt und seine Bereitung schneller von Stat- j

ten geht. :

Die weiblichen Lungen sind kleiner, als die männlichen, wes- j

halb auch der Stoffwechsel, namentlich die Bildung der Kohlensäure, ^

weit langsamer vor sich geht, mithin das Athembedürfniß nicht so ,

groß ist, wie beim männlichen Geschlechte, und das Weib deshalb längere Zeit eine schlechtere Luft ertragen kann, auch nicht so leicht dem Erstickungstode anheimfällt. s

Als besondere Eigenthümlichkeit verdient beim weiblichen Athem '

dasSteigen und Fallen" des Busens eine Bemerkung. *

Die Erscheinung wird durch den Bau des Brustkastens und ^

seiner inneren Organe bedingt. Derselbe ist in allen seinen Durch­messern enger, aber, seiner dünneren Rippen und längeren Knorpel­ansätze ryegen, elastischer und beweglicher; beim Ausathmen sind die unteren, aufsteigenden, beim Einathmen die oberen, mehr horizontal ^ laufenden Rippen vorzugsweise in Thätigkeit, und da die im Um­kreise der Brust liegenden Athemmuskeln in ihrer Horizontalwirkung auf die mehr spiralförmig gebogenen, dünneren Rippen wirken, so wird die weibliche Brust mehr in horizontaler Richtung ausgedehnt. Hierin liegt die Bedingung jenesSteigens und Füllens" des weib­lichen Busens.

Die Eigenart des weiblichen Körpers tritt uns endlich hinsicht­lich der flüssigen und festen Körpertheile in der Weise entgegen, daß im weiblichen Geschlechte die flüssigen überwiegend auftreten, wäh­rend im männlichen die festen Theile vorherrschen. !

Die weiblichen Nerven sind im Allgemeinen feiner als die männ- r lichen, jedoch machen von dieser Regel die Geruchs- und Sehnerven ? eine entschiedene Ausnahme. Wenn nun durch die Physiologie ,