gegen und müssen von diesem so gut, wie von jenem, bezwungen werden.^)

Aus der geschilderten weiblichen Natur ergibt sich auch deren Bestimmung. Das Weib besitzt einen schwächeren Körperbau, eine leichtere Organisation, eine vorwiegendere Kraft des Gemüthslebens, als der Mann. Wir dürfen daher mit Recht behaupten, daß an das Weib hinsichtlich der Körperkraft nicht dieselben Anforderungen zu stellen sind, wie an den Mann.^)

Das Weib ist für die leichteren körperlichen Arbeiten geschaffen. Das sind die Arbeiten innerhalb der Häuslichkeit, innerhalb des Familienkreises. Aber auch das Gemüthsleben weist das Weib in's häusliche Leben. Im engeren Familienkreise stehen sich die Kräfte j nicht feindlich gegenüber; überall sind Bande der Liebe. Hier liegen ' die Ziele, welche es nach der Eigenart seiner Natur erringen kann.

! In der That sind es zwei Wirkungskreise, die dem weiblichen Ge­schlechte zugewiesen sind, in denen es im milden Glänze errungener - Geistigkeit inneres Leben wecken und fördern soll: Die Familie und das gesellige Leben.

Im letzteren soll es durch die Tiefe des Gemüthes und Reinheit der Sitte veredelnd auf den Mann einwirken, der nur zu oft im Dränge des Schaffens und Wirkens sich dem kalten Verstände der natürlichen Ungebundenheit und Leidenschaft hingibt, und während

*)Die Eigenart des Urbildes, das jedem Menschenwesen zu Grunde liegt^ nennt man seinen Character. Er ist es, welchen die Erziehung vor allen Dingen in's Auge zu fassen hat. Das materielle Ziel der Erziehung besteht daher in der Gestaltung eines sittlichen, ausgebildeten, individuellen Characters auf Grund einer harmonischen Entfaltung aller Anlagen und Kräfte." Wichard Lange.

Die Befähigung im Erkennen der eigenartigen Charactere ist nicht durch Studium, sondern durch Uebung zu erwerben. Wem sie indeß angeboren ist, der ist ein Erzieher von Gottes Gnaden, ein erziehliches Genie. Fröbel sprach dieses Genie vorzugsweise dem weiblichen Geschlecht zu und erblickte.in dem gesunden t/ unverdorbenen Weibe eine geborene Erzieherin, eine echte Gärtnerin der 'X Kindheit. Ob-

/ *) **)Der Mensch kann nur das, was seiner Natur gemäß ist." G^the.

/ In Deutschland beugt sich der starke Mann vor dem schwächeren Weibe, und

dieses, da es weiß, wie nöthig ihm sein Schutz ist, versteht den Mann durch ; Liebreiz und Erkenntlichkeit zu belohnen.