Löschen die Zwietracht, die tobend entglüht, Lehren die Kräfte, die feindlich sich hassen, Sich in der lieblichsten Form zu umfassen, Und vereinen, was ewig sich flieht."

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Es ist daher im hohen Grade nothwendig, daß die Frau in der Gesellschaft ihre Aufgabe auf geistigem und sittlichem Gebiete ver­stehe, um den Schwankungen des weiblichen Geschlechtes innerhalb der Gesellschaft einenHalt" und der Gesellschaft selbst eine gesunde Richtung zu geben.

Zwar wird die Frau nur zu häufig in die Lage kommen, selbst materiell erwerben zu müssen, was die Beobachtung der niederen Schichten des Volkes täglich zur Genüge lehrt; allein welche bestim­menden Umstände die Frau auch in das Erwerbs- oder Geschäfts­leben drängen, nie wird ihre eigenartige Bestimmung in etwas Anderem zu finden sein, als in dem, auf das ihre Naturanlage selbst hindeutet, das ist in erster Linie die Familie, in zweiter Linie das gesellige Leben.

Leider ist die höhere Ausbildung des weiblichen Geschlechtes gegenwärtig in Bahnen gelenkt, welche zu ausschließlich auf die An­forderungen des geselligen Verkehrs und viel zu wenig auf den inneren geistigen Verkehr in der Ehe und auf den ersten Unterricht der Kinder durch die Mutter berechnet sind. Noch sind die Worte eines Fsnölon^) nicht erfüllt:Das Weib muß in Dem unter­richtet werden, was seine Lebensaufgabe ausmacht. Es soll die Aufsicht über die Erziehung haben, der Söhne bis zu einem gewissen Alter, der Töchter, bis sie heirathen, die Aufsicht über den Wandel, die Sitten und Dienste der Hausgenossen, die Aufsicht über die Haushaltung, Ausgaben rc. Darin besteht sein Amt, darin soll es Wissenschaft haben." Alle oberflächliche und schöngeistige Mitgift, wie sie in unsern höheren Töchterschulen und weiblichen Erziehungs­instituten gesammelt wird, ist im engeren häuslichen Kreise wenig oder nicht zu verwerthen. Eine höhere Töchterschule sollte daher bei ihrem Ziele die eigenartige Bestimmung des Weibes nie aus dem Auge verlieren. Sie sollte ihre Zöglinge stets so führen, daß die-

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