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immer fehr kleinen Zahl folcher Frauen, welche fich in Wiffenfchaften und Künden ausgezeichnet haben, würden doch in ihren Händen allein diefe Wiffenfchaften und Künfte immer auf derfelben Stufe ftehen geblieben fein, fich nie weiter entwickelt haben. Sie konnten fich wohl allenfalls die Leiftungen der Männer aneignen, diefelben auch vielleicht in glücklicher Weife reproduciren, allein der Fortfehritt, welcher das Wefen der menfchlichen Natur ausmacht, wäre in ihren Händen allein niemals möglich gewefen. Das beweifet, dafs die Frauen zur Cultur der Wiffenfchaften und Künfte nicht berufen find. Zur Aushülfe in den unter­geordneteren Gebieten, als blofse Arbeiterinnen brauchen wir fie aber nicht, vor Allem nicht auf dem Gebiete der Medicin; denn es fehlt uns hier durchaus nicht an folchen Arbeitern, und die Zahl der nur in untergeordneterer Weife Verwendbaren noch zu vermehren, ift durchaus nicht rathfam und wünfehenswerth. Auf keinen Fall kann es gerathen und gerechtfertigt fein, um die Zahl folcher untergeordneter, unprodudtiver ärztlicher Hilfsarbeiter durch ein weibliches Contingent noch zu vermehren, alle jene Schwierigkeiten und Mifsftände zu ihrer Bildung gering achten, und diefelben durch die extravaganteren Maafsregeln und Anforderungen überwinden zu wollen. Man denke fich, dafs es dahin gelangt fei, durch Errichtung weiblicher Gymnafien und weiblicher medicinifcher Bildungsanftalten eine grofse An­zahl folcher weiblicher handwerksmäfsiger pradtifcher Aerzte zu bilden, und es fei ihnen geglückt, die nicht beffer be­fähigten und beffer gebildeten Aerzte durch alle ihrem Gefchlecht zu Gebote flehenden Mittel zu verdrängen, wie würde fich da bei der fo viel geringeren phyfifchen Leiftungs- fähigkeit die grofse Mafse der Bevölkerung namentlich auf dem Lande dabei befinden? Durch eine gröfsere Zahl von Aerztinnen könnte man ihre geringere Leiftungsfähigkeit nicht erfetzen, denn fie wollen ja doch von ihrem Gewerbe leben, und bekanntlich ift die Concurrenz bereits jetzt fchon