52

und flacher, an den Rändern weniger dick, liegen dichter an. Ober- und Unterarmknochen find feiner, glatter, mit kürze­ren Mittelftücken; die Handknochen feiner, zierlicher und von geringerer Knochenmaffe.

Sehr verfchieden ift das weibliche Becken von dem männlichen. Die Hüftbeine find breiter, flacher, mehr nach den Seiten gebogen, ausgefchweift. Die Sitzbeine und Schambeine find niedriger, und erftere divergiren ftärker von einander; der Schambogen ift gröfser, rundlicher nicht fpitzwinklich, und macht in der Regel einen Bogenaus- fchnitt von 95100O, während er bei dem Manne nur 75O beträgt. Das weibliche Becken ift geräumiger in allen feinen Abfchnitten, und verhält fleh in feiner Capacität zu dem männlichen wie 70:50.

Die unteren Extremitäten find kürzer; wegen der ftärkeren Divergenz der Sitzbeinäfte flehen die oberen Enden der Schenkelknochen weiter vom Becken ab. Der Schenkelhals läuft mehr in querer Richtung, und macht mit dem Mittelftücke nach innen fall einen rechten Winkel, während derfelbe bei dem Manne ein ftumpfer ift. Gegen das Knie hin convergiren die Oberfchenkel, während die Unterfchenkel wegen überwiegender Gröfse des unteren inneren Gelenkkopfes wieder divergiren. Die Knochen des Fufses find wie die der Hand kleiner und zierlicher aus­gearbeitet.

Die Muskeln des Weibes find kleiner, dünner, fchwä- cher, weicher und weniger roth, als die des Mannes. Der Mann befitzt mehr Kraft und Ausdauer in feinen Bewegungen, das Weib mehr Schnelligkeit, Beweglichkeit und Reizbarkeit. Die Muskeimaffe eines mäfsig kräftigen männlichen Körpers betrug nach Wägungen meines Sohnes 41,8, die eines fehr kräftigen weiblichen Körpers 35,8 Proc. des ganzen Körper­gewichtes. Die Muskelkraft eines gefunden kräftigen Mannes verhält (ich zu der eines gefunden weiblichen Körpers nach Regniers Verfuchen mit feinem Dynamometer wie 3:2.