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staiul, noch der Blockwärter aus zwei sich in ein einziges drittes Geleis vereinigenden Geleisen zugleich zwei Züge auf das dritte Geleis ein­lassen könne. Aehnlich wie die Blocksignalapparate ist der elektrische Weichenblockapparat eingerichtet. Der ausgestellte Weichen­centralapparat sollte die Handhabung der Signale und Weichen eines grösseren Bahnhofs unter die Controle des Bahnhofsvorstandes stellen. Die Auslösung der elektrischen Signale durch eine ganze Folge von (21) Wechselströmen, welche von Cylinderinduetoren geliefert werden, ent­ziehen die von Siemens und Halske gebauten Blockapparate dem Ein­flüsse der atmosphärischen und tellurischen Ströme.

Ungemein zahlreich waren die ausgestellten Blitzableiter; der älteste derselben war, da der Steiuheirsche v. J. 1846*) fehlte, der von Siemens 1848 zwischen Eisenach und Frankfurt a. M. augewendete Platten-Blitzableiter (mit drei Platten, von denen die mittelste mit der Erde verbunden ist). Dann folgten dem Alter nach vier in den Jahren 1850 bis 1853 von Siemens benützte: der Drahtrollen-Blitzableiter, der Draht-Blitzableiter mit Metallunterlage, der Spitzen-Blitzableiter, dessen abwechselnd gestellte metallene Spitzen Platten gegenüberstehen, und der Kugel- und Spitzenableiter, dessen Platten oben in Kugeln enden, während jede Spitze einer anderen gegenübergestellt ist. Nach dem Siemensschen Vacuum -Blitzableiter, 1852, kamen die Nottebolnn- schen Schneiden-Blitzableiter in den vor 1857 und nach 1857 gebräuch­lichen Formen, während die diesen Blitzableitern ähnlichen Spitzen- Blitzableiter nicht vertreten waren. Den Schluss machten die neueren Platten-Blitzableiter von Elsässer (1866 und 1869). Blitzableiter mit selbstthätiger Ausschaltung beim Abschmelzen eines in die Leitung mit eingeschalteten dünnen Schutzdrahtes hatte nicht nur die französische Telegraphen-Verwaltung (System Montagnole) ausgestellt, sondern es waren auch bei Siemens und Halske die in Russland vielfach angewen­deten zu sehen. Während diese Ableiter sämmtlich für den Apparat- tiscli bestimmt waren, befand sich unter den zum Theil der Form nach eigenthümlichen bayerischen auch ein für die Telegraphenleitung be­stimmter Blitzableiter, bestehend aus zwei ineinandergesteckten Metall- cylindern, deren geschlossene Böden durch ein 3 Centimeter dickes, in Oel gekochtes Holzstück von einander getrennt sind.

*) In demselben Jahre 1846 wurden auch in Frankreich von Breguet, in Amerika von James D. Reid und in England von Higthon in London Blitz­ableiter für Telegraphen erfunden, und diese Blitzableiter sind nicht nur unter sich selbst sondern auch von Steinheils Blitzableiter characteristisch verschieden. Vgl. Zeitschrift für Mathematik und Physik, VI. Jahrgang, S. 397 ff.