DIE KLÖPPELSPITZEN II. SERIE

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Die einzelnen Muster werden mit einer grösseren Anzahl Klöppel hergestellt; da aber stets nur mit zwei Paaren gearbeitet wird, so sind die anderen Paare mittels Stecknadeln, siehe Abb. i, an dem Kissen zu befestigen, um ein Verwirren der Fäden zu verhüten; auch soll der herabhängende Arbeitsfaden höchstens io Zentimeter lang sein.

Drehen Abb. 7 . Das Drehen vollzieht sich mit den zwei Klöppeln eines Paares und nur mit der Hand, in welcher das be­treffende Klöppelpaar liegt indem man den rechts liegen­den Klöppel jedes Paares über den links liegenden Klöppel desselben Paares legt.

Wie aus den folgenden Beschreibungen hervorgehen wird, wechselt die Zahl der Kadendrehungen, oder auch es bleibt das eine oder andere Paar, oder auch beide unge­dreht, wie es eben für die in Betracht kommende Muster­

ung erforderlich ist.

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Abb. 11.

Das Einstecken der Nadel in der Mitte des Halbschlages.

Abb. 12.

Das Einstecken der Nadel in der Mitte des Ganzschlages.

Kreuzen (Abb. 8'. Kreu­zen wird mit beiden Klöppel­paaren und mit beiden Hän­den ausgeführt; man legt den inneren Klöppel des linken Paares über den inneren Klöppel des rechten Paares; die äusseren Klöppel bleiben untätig, siehe Abb. 8. Nach jedesmaligem Kreuzen sind die Arbeitsfäden leicht anzuziehen, damit sich die etwas losen Schläge schön regelmässig aneinanderreihen.

Die Schläge Abb. 9 . Wird der Vorgang des Drehens und Kreuzens mit den gleichen Klöppeln nur einmal gemacht, so ergibt

dies einen « Halbschlag», wird derselbe jedoch noch einmal wiederholt, so entsteht ein « Ganz-» oder « Doppelschlag ».

Der erste Halbschlag ist meist verschieden gestaltet, während der zweite Halbschlag, der « Schlusschlag», sich immer gleich ] bleibt und aus einmaligem Drehen beider Paare und dem darauf­folgenden Kreuzen gebildet wird, siehe Abb. 9. Wir haben daher der kürzeren Form halber bei allen Beschreibungen, wo j diese einfachen Ganzschläge Vorkommen, nur den ersten Halb­schlag genau beschrieben, den zweiten Halbschlag jedoch blos mit « Schlusschlag » be­zeichnet.

Flechtenschlag Abb. 10 .

Das einfachste Muster, welches man mit nur zwei Klöppel­paaren herstellen kann, ist die VierHechte, welche als Aus­gangspunkt aller Klöppelarbei­ten betrachtet werden kann. Einmaliges Drehen beider Paare mit darauffolgendem Kreuzen in steter Wiederhol­ung ergibt ein Börtchen. das unter dem Namen « Flechten­schlag» bekannt ist.

Das Feststecken der Schläge an den Nadelpunkten Abb. 11

bis 14 . Einzelne Schläge werden mittels Stecknadeln an be­stimmten Punkten des Klöppelbriefes festgehalten. Die Nadeln sind falls keine besondere Anmerkung in der Beschreibung vorhan­den stets in die Mitte der in Arbeit befindlichen Paare zu stecken, wo sie entweder unterhalb eines Halbschlages die einfache Faden­kreuzungfesthalten, Abb. 11, oder aber unterhalb eines Ganzschlages

Abb. 1 3 .

Das Einstecken der Nadel rechts vom Schlage.

Abb. 14.

Das Einstecken der Nadel links vom Schlage.