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Beschaffungen auf die Schulter des Mannes gewälzt. Da­durch sah sich aber die Frau nicht nur ihrer Thätigkeit, sondern auch der Möglichkeit des Beitrages zum Haus­halte beraubt, den das erhöhte Getriebe noch dazu zu einem immer kostspieligeren machte. Es ist wahrlich nicht zu verwundern, wenn die Frau unter solchen Um­ständen forschend hinausblickte aus ihrer engbegrenzten Sphäre und sich fragte, ob sie denn nicht auch hinaus­treten dürfe und arbeiten an der Seite und zum Wohle des überlasteten, des geliebten Mannes!

So mögen wohl die ersten Laute derFrauen­frage erklungen sein, jener Frage, die heute laut und mächtig erschallt und die in das dräuende, graue Nebel- gewoge der grossensocialen Frage hinein ihre düsteren Schatten wirft.

In der durch die wirthschaftlichen und gesellschaft­lichen Verhältnisse vermehrten Scheu der Männer vor Gründung eines eigenen Haushaltes ist vor Allem eine grosse Ursache gelegen, die das Weib seiner ihm von der Natur dictirten Stellung als Hausfrau entzieht und es hinauswirft in das Gewoge des Lebens. Auf die Gründe dieser Scheu vor Heirat und Ehe einzugehen, ist hier nicht der Ort, so sehr es angezeigt wäre, so manche dieser Gründe dem weiblichen Geschlechte, besonders aber einem gewissen Theile desselben, so recht eindringlich zu seinem eigenen Wohle vorzuhalten.

Aber auch unter den verheirateten Frauen ist es nur einem geringen Bruchtheile gegönnt, ein Leben des Genusses, der sorglosen Behaglichkeit zu führen, der grösste Theil der Frauen von heutzutage denkt, sorgt

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