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und schafft mit im Gewerbe des Mannes, ohne eine Idee davon zu haben, dass sie für ihren Theil die Frage des Frauenerwerbes auf die segensreichste Weise lösten.

Eine zweite Ursache, warum so viele ledig bleiben und dadurch gezwungen sind, sich auf eigene Füsse zu stellen, ist die kolossale numerische Ueberzahl des weib­lichen vor dem männlichen Geschlechte.

Anfangs dieses Jahrzehntes bestand in Deutschland ein Ueberwiegen des weiblichen Geschlechtes vor dem männlichen um circa eine Million Individuen. Also selbst wenn man alle deutschen Männer zur Heirat zwingen würde, so haben diese auf dem reichbeschickten Heiratsmarkte noch immer eine Million Bräute zur Aus­wahl der schönsten, besten und reichsten. Eine Million Enterbter des ehelichen Glückes bleiben aber immer übrig, und diese müssen für sich sorgen und allein um ihre Existenz kämpfen, und von dieser Million sind es mindestens 60 Percent, für die das Leben eine Kette von Entbehrung und Noth oft in des Wortes furchtbarster Bedeutung ist.

Diese 60 Percent stellen aber jenes Contingent, das immer wieder in den Kampf um seine Existenz treten muss, weil es nicht von Vorwitz oder Begeisterung, sondern von der bittersten, blanksten Noth hiezu getrieben wird.

Dieses Contingent occupirt alle Posten im indu­striellen, im Handelsgetriebe, welche es ausfüllen kann, und formirt s o das Heer der schlechtbesoldeten Arbeite­rinnen.

Unter dieser MillionEnterbter des häuslichen Glückes finden sich auch circa 30 Percent von Mädchen,