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matisehe Erziehung und Trainirung möglichen kolossalen Vervollkommnung der menschlichen Arbeitsleistung.

Von diesem einzig richtigen Standpunkte aus, der auf der Erkenntniss und Anwendung der grossen, ewigen Naturgesetze basirt, muss auch unsere Frage betrachtet und verfolgt werden, und nur von diesem Standpunkte aus kann sie einer befriedigenden, gedeihlichen Lösung zugeführt werden.

Das Weib muss an seiner intellectuellen Aus­bildung noch lange arbeiten, es muss durch fleissige, sorgsame Selection und Erziehung nachholen, um was es an Leistungsfähigkeit im Laufe der Jahrtausende hinter dem erstarkten und angepassten Organismus des Mannes zurückblieb. Nur auf diese Weise wird die Leistungsfähigkeit von Mann und Weib auf gleichem geistigen Arbeitsfelde eine gleiche werden; nur auf diese Weise kann man zuversichtlich erwarten, dass das Weib mit dem Manne in gleicher Front, mit gleicher Kraft in dem Kampfe ums Dasein kämpfen wird.

Heute steht die Sache freilich noch etwas anders. Das Weib hatte bisher herzlich wenig Gelegenheit, sich zu bethätigen, besonders auf jenen Gebieten, wo der Mann bisher Alleinherrscher gewesen. Aber die Leistungen des Weibes auf jenen Gebieten, wo es mit dem Manne in völlig gleichem Wettbewerb treten kann, fielen bisher, was das Hervorragende, Vorzügliche der Leistung betraf, nicht zu Gunsten der Frau aus. Millionen Frauen treiben eifrigst Musik, hunderttausende nicht aus Dilettantismus, sondern als Professionals, und wo sind die hervor­ragenden Meisterinnen, die sich durch ihre Compositionen