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und Werke einen unsterblichen Namen gemacht, wo sind die weiblichen Bach, Gluck, Händl, Mozart, Beethoven, Liszt und Wagner?

Wer gibt den Ton an auf dem specifisch weib­lichen Felde der Mode, des feinen Geschmackes? Der Mann! Der geniale Pariser Confectionär, dieser Oomponist mit Scheere und Nadel, dessen Werke gar viel Damen mehr bestaunen und bewundern als ein ewig hehres Werk unserer gottbegnadeten Musikheroen. Die Frau bethätigt sich auf diesem Felde nur als Arbeiterin nach den Plänen des Herrn! Und doch führen seit Jahr­hunderten die Frauen ebenso Nadel und Scheere wie ein Theil der Männerwelt! Diese Differenz in der Leistungs­fähigkeit ist doch unleugbar bestehend! Diese unter-, höchstens mittelwerthigen Leistungen müssen doch irgend einen Grund haben, und wenn wir uns in der Psycho­logie des Weibes etwas umsehen, so finden wir gar bald die Erklärung!

Der psychologische Unterschied zwischen Mann und Frau liegt in dem Unterschied zwischen Verstand und Empfindung, zwischen Vernunft und Leidenschaft. Beim Manne überwiegt das ruhige Denken, beim Weibe die Gefühlswelt. Ueberall dort, wo es auf klare Auf­fassung, auf logisches Urtheil, auf zielbewusstes Handeln, auf Energie der Bethätigung ankommt, siegte bisher der besser veranlagte Mann über die Frau. Die Frau mit ihrem Sinn für das Kleinliche, für die Details mit ihrem stets persönlichen Standpunkte, mit ihrer Vorliebe für das Nebensächliche erfasst nur in seltenen Fällen ein grosses Ziel und verliert das Erfasste durch obige Fehler