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Von diesen 100 ins medicinische Studium ein­getretenen Frauen geriethen im Laufe der Studienzeit:

23 auf Abwege,

24 heirateten und gaben das Studium auf,

26 wendeten sich aus verschiedenen Ursachen einem anderen Berufe zu,

3 starben,

6 vermochten die Prüfungen nicht zu bestehen,

18 traten in die Praxis ein.

Yon diesen nehmen 5 Subalternstellungen in den Spitälern ein, 13 üben die gewöhnliche Praxis aus, und von diesen erwarben sich nur 4 eine Specialistenclientel, die sie vor Noth und Mangel schützt; die anderen üben eine recht kümmerliche Praxis.

Seither veröffentlichte Professor Laskowski in der Revue scientifique vom 27. Jänner 1894 eine ähnliche Zusammenstellung von 175 Genfer Studentinnen, die noch kläglicher, erschütternder klingt. 115 von 175 scheiterten und nur 3 (!!) erlangten eine ziemlich gute Praxis.

Dies sind Zahlen, welcheeinem weiblichen Elite­corps entnommen sind. Die Aerztinnen von heutzutage sind als Pionniere anzusehen, als Bahnbrecherinnen einer neuen Richtung; die heutigen Studentinnen der Medicin müssen als glücklicher veranlagte Individuen angesehen werden; sie müssen eine höhere psychische Qualification als ihre Geschlechtsgenossinnen haben, sie müssen ein mehr als gewöhnliches Mass von Energie und Ausdauer haben, um ihre noch recht exponirte Stellung zu be­haupten. Die heutigen Studentinnen der Medicin müssen