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eine besondere Selbstverleugnung, Ueberzeugungstreue und Thatkraft besitzen, den Muth des „Sichhinaussetzens“ über althergebrachte Form und Sitte, den Muth der Ueberwindung weiblicher Schamhaftigkeit und des zähen Festhaltens trotz aller Hindernisse.
Und selbst solch ein Elitecorps liefert so traurige Resultate ?!
Wie soll dies später werden, wenn auch die weniger zähen und gestählten Charaktere das medi- cinische Studium ergreifen können? Da wird ja die Zahl der Entgleisten ganz kolossal steigen, das geistige Proletariat der „Verbummelten“ enorm anwachsen!!
Schliessen wir zur besseren Beurtheilung der folgenden Deductionen hier gleich eine weitere statistische Zusammenstellung an, die der Wiener Quästur aus dem Anfänge der Siebzigerjahre entstammt.
Von 100 in den ersten Jahrgang der Medicin eingeschriebenen Jünglingen traten
22 im ersten Jahre aus, um sich anderen Facultäten zuzuwenden,
36 fielen im weiteren Verlaufe den Studien selbst (Scheu vor Chirurgie!), dem Berufe, den finanziellen Anforderungen oder anderen Verhältnissen zum Opfer,
9 bestanden die Bigorosen in Folge selbstverschuldeter odei zu spät erkannter Disqualification nicht, erlangten kein Diplom und nur
33 gelangten durch die enge Pforte in die weiten beschwerlichen Gefilde des ärztlichen Berufes.
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