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Vergleichen wir die beiden Tabellen, so zeigt sich, dass von den männlichen Studirenden 33, von den weib­lichen nur 18 ihr vorgestecktes Ziel erreichten! Was geschah mit den anderen?

Von den im ersten Jahrgange inscribirten Medi- cinern traten 22 im ersten Jahre aus, um sich anderen Fächern zuzuwenden, weil sie sofort, meist nach dem ersten Besuche im Secirsaale, ihre Disqualification für den ärztlichen Beruf erkannten; von den später ab­gefallenen sind gewiss 10, die aus gleicher Ursache die medicinische Laufbahn verliessen; diese 32 Per­sonen konnten noch rechtzeitig einen ebenbürtigen Beruf ergreifen und in demselben ihr Ziel erreichen und so der Gesellschaft als nützliche Mitglieder erhalten bleiben.

Wie steht es aber mit den Frauen, wenn ihnen nur das ärztliche Studium offen steht? Die Studentinnen können nicht, wie ihre männlichen Studiencollegen,über­springen. einen Rücktritt in eine bescheidenere Lebens­stellung als Lehrerin, Gouvernantin etc. verhindert der natürliche Stolz, und so sehen wir eine Zahl verfehlter Existenzen, verbummelter Studentinnen entstehen, die das geistige Proletariat vermehren und eine Schande und Gefahr für die Gesellschaft und den Staat bilden.

Sind sich diese Parteiführer ihrer moralischen Ver­antwortlichkeit bewusst?!

Wenn man die Mädchen zu den langen Mühen des Gymnasialstudiums verlockt, was ja zu einer richtigen Vorbildung für die Hochschule unerlässlich ist, dann muss man ihnen aber auch als Lohn für die geleistete Arbeit die Möglichkeit bieten, eine Existenz anzustrebeD,

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