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wurden, dass sie sich beim Auflegen des Blattes an die obere Innenwand der Düte legen, wo sie die geschlossene Zange an drückt und festleimt.

Die Höhlung der Röhre wird auf diese Weise durch den Theil f hindurch sichtbar und hängt von der sorgfältigen Ausführung gerade dieses Theiles der Arbeit die Schönheit und die gefällige Form der Blüte ab.

Ihr Gelingen aber beim ersten Versuch wäre das sprechendste Zeugnis für die Geschicklichkeit einer leichten und sicheren Hand.

Ö Ebenso wie vorher das Blütenblatt auf die Röhre, so wird endlich das von seinem Mittelpunkt aus 5-fach eingeschnittene maigrüne Blättchen (Fig. 51) auf die Mitte des auf der Röhre sitzenden Blütenblattes (Fig. 103) gelegt und die durch die Ein- Fig. 51 schnitte entstandenen Theilchen gleichfalls an der zuvor geleimten Innenwand der Röhre durch Andrücken festgeklebt.

Zu beachten ist hierbei, dass die fünf maigrünen Innenblättchen hübsch symetrisch auf die 5 grossen Blattheile zu liegen kommen.

Der-Schlund der Röhre bleibe auch jetzt sichtbar.

' v - 1 Sorgfältigste Genauigkeit erfordert die nunmehrige Ausführung des stark entwickelten Kelchtheiles der Blüte, v Da, wo das Röhrenblatt am Stieldraht befestigt wurde, legen sich Daumen und Zeigefinger der Linken fest um den Stiel und geben hier­durch eine ziemlich gerade Unterfläche für das 1 cm. breite Streifchen Watte, das die Rechte von der Bindestelle aufwärts fest um die Röhre wickelt, deren unteres Ende sich bis 1 cm. Durchmesser verdickt, während es sich nach oben stumpf abschrägt.

Die so entstandene Form wird durch Nach­winden mit Bindedraht festgehalten und möglichst verbessert.

Nachdem dieser Wattekegel geleimt, schiebt man einen gehöhlten und an den Spitzen der 5 Zacken geleimten Kelch (Fig. 104) an und drückt erstere leicht über der Watte Zu­sammenschlüssen d oben an die Röhre, welche ein wenig über den Kelch hervor­ragen muss.

Weit einfacher ist die Anfertigung der halb erschlossenen Blüte. Das Blatt (Fig. 103) wird nur geädert, geviertelt und ohne den Röhren theil mit Schlinge an den Stiel gebunden, worauf einzelne Theile des etwas zusammengedrückt erscheinenden Blumenblattes durch die Zange nach der Mitte geschoben werden, wodurch die Blüte voller wird.

Den Kelelitheil bildet man mit Weglassung der Röhre wie oben beschrieben und benützt diese Form auch für die ganz grünen Knospen bei'denen der Blütentheil wegbleibt.

Aut Knospen- und Blütenstiele zieht man zuletzt feine Schläuche, stellt 34 Stück von ersteren und ebenso viele Blüten bei verschiedenen Stiellängen zusammen und schiebt an ihrem Vereinigungspunkte einen mehrfach eingeschnittenen Kelch (Fig. 104), zwischen und um die ein­zelnen Stiele. Letzteres giebt sehr naturgetreu den Eindruck eines ver­kümmerten Blattes.

Will man ein Prinmlastöckchen im Blumentopf hersteilen, wo die Blüte am besten zur Geltung kommt, so verlängere man grüne Blätter

Fig. 104