Lederblume».

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Firnissen selbst geschieht mit einem Pinsel und kann ein- oder auch zweimal vorgenommen werden; in letzterem Falle muß die erste Ueberziehnng vollständig trocken geworden sein, ehe die zweite aufzutragen ist. Ueberhaupt muß alles Gefirnißte zwei bis drei Tage trocknen, bevor man es wieder in die Hand nehmen darf.

Die Stiele, sowohl die stärkeren als schwächeren, werden aus schmalen Streifen derselben Lederart gebildet, indem man diese Streifen, wenn sie noch feucht sind, mit der Hand auf einem Tisch rollt, so daß sie sich cylinderförmig um sich selbst winden. Stärkere Stiele sind erforderlichen Falles mit einem Draht zu versehen, den man in den gerollten Stiel einzieht. Für die Ranken der Weinreben und anderer mit Ranken versehenen Pflanzen windet man einen dünnen, noch feuchten Lederstreifen um ein Stückchen oder um einen Bleistift, oder auch um einen stärkeren Holzstab und läßt ihn trocken werden; wenn man alsdann den benutzten Stab oder das Stäbchen herauszieht, wird der Lederstreifen die spiralförmige Windung behalten.

Zur Herstellung der Weinbeeren oder anderer Beeren bedient man sich entweder größerer oder kleinerer Holzperlen, die man mit einem Drahtstielchen versieht; doch lassen sich diese Beeren auch aus Leder bilden, indem man Erbsen von einer gewissen Größe mit Leder überzieht; es ist dies aller­dings schwieriger, dafür aber auch künstlicher. Das Leder kann der Erbse aufgeleimt oder aufgebunden werden. In letzterem Falle ist es unterhalb, da wo das Stielchen ansetzt, mit einigen Stichen zu befestigen. Auch diese Beeren werden schließlich mit Firniß überzogen.