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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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Die Durchfluttrang des Isthmus von Suez etc.

Stelle an der Landesgrenze gesucht werden muß 1 ). Einige nehmen zugleich an, daß die Landenge dazumal lange nicht die Breite wie heutzutage besessen 2 ), daß zur Zeit des Auszuges der Juden aus Aegypten unter Moses Führung (nach Lepsius ungefähr 1300 y. Chr.) die Fluth des Arabischen Golfes noch den Fuß des Serapeums (58 klm. NNO von Suez) bespült, 800 Jahre später sich aber das Nordufer des Rothen Meeres durch stetige Bodenhebung des Isthmus etwa 46 klm. südwärts, bis Schaluf, 12 klm. vom gegenwärtigen Hafen von Suez, zurückgezogen habe. Der Canal des Seti, welcher hauptsächlich der Bewässerung Gosens gedient, möglicherweise sich aber auch vom Timsahsee bis nach Pelusium erstreckt hat, war zu Grunde gegangen, und so legte Necho eine neue Wasserstraße an, welche etwas oberhalb Bubastis, bei dem heutigen Zagazick, ihre Speisung von dem Pelusischen Nilarme aus empfing und an dem alten Patumos vor­bei in dem Arabischen Meerbusen mündete. Necho, durch einen Orakelspruch geschreckt, ließ den Canalbau unvollendet; erst der Achämenide Darius Hystaspis (521486) stellte denselben fertig. Wieder in Verfall gerathen, ward endlich dieser Canal von Ptolemäus II. Philadelphus (286 247) so vollkommen herge-

0 Ygl. II. Brugsch, Geogr. Bd. 1. S. 263. Abbildung mit erläu­terndem Text auch bei Schleiden (a. a. 0., Taf. 6 u. S. 5859), dessen Ein­wände (S. 67) schon dadurch entkräftet werden, daß ein Wasserbecken wie das der Bitterseen durch einen unbedeutenden Zufluß (denn nur um einen solchen kann es sich bei allen dortigen Canalanlagen handeln) seitens des Nils nicht zu entsalzen ist. Sträbo' > s herangezogene Notiz muß, wie Linant (S. 178 181) und Naville sehr richtig bemerken, ganz anders gedeutet werden, doch wird das Terrain des Timsahsees, welcher wenigstens in seinem nordwestlichen Abschnitte nach Linant 1 s (S. 115 u. 116) wie nach K. Möbius Angabe (Beitr. zur Meeresfauna der Insel Mauritius u. der Seychellen. Berlin. 1880. S. 4) vor seiner Verbindung mit dem Mittelländischen Meer und mit den südlicher liegenden Bitterseen (im Jahre 1866) ständig süßes Wasser enthielt, noch den Lacus amari Strabos zugezählt werden müssen.

2 ) Vgl. übrigens das im Anhänge bei Linant (über Arsinoe) Gesagte.