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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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26 Die Durch flu thun'g des Isthmus von Suez etc.

C. Schmidt durch das 6 Jahre hindurch frei darüber hin­geflossene Wasser des Mittelmeeres und des Arabischen Golfes vorzugsweise ausgelaugt sein. Da nun aber auch nach Schmidts Auseinandersetzungen der absolute Salzgehalt des Canalwassers, entsprechend einer relativ stärkeren Wasser Verdunstung sich zu- nehmends steigern undstets höher bleiben muß, als der gegen­wärtige des Rothen Meeres, viel höher als der des Mittelmeeres, so ist es unverständlich, wie das Kalium aus dem Timsahsee durch Meerwasser (!) ausgewaschen werden und sein absoluter Kaliumgehalt unter den des Mittelländischen Meeres, von dem aus die Depressionen ja vornehmlich mit Wasser gefüllt wurden, zu irgend einer Zeit sinken konnte. Läßt man nicht Unmög­lichkeiten zu, so muß man die Richtigkeit der Schmiät^ch&a Kaliumbestimmung nothwendig in Frage stellen; auch die beiden oben erwähnten Zuflüsse vom Süßwassercanale aus sind unzu­reichend, die Wasserverdunstung der Seen und der zugehörigen Canalstrecken auszugleichen, und können auch an der Stelle, wo Herr Dr. H. Fritsche schöpfte, einen Einfluß kaum noch geltend gemacht haben. In den letztvergangenen 12 Jahren ist der absolute Magnesiumgehalt des Wassers im Timsahsee erkennbar gestiegen; noch mehr der Calcium- wie Natrium-, und dem­entsprechend auch der Schwefelsäure- und Chlorgehalt. Das relative Gewicht weist für diese Stoffe einen ähnlichen Zuwachs auf wie das absolute 1 ).

6 Die Zunahme des Salzgehaltes, welche sich für das Wasser der Canalseen seit den Analysen von L. Durand-Clciye (1872) und C. Schmidt (1875) ausgebildet hat, wird als ein getreuer Ausdruck der Wasser­verdunstung in der Canalanlage und der dadurch bedingten Strömungen von beiden Meeren her anzusehen sein. Nach den von Ferd, v. Lesseps (Etüde de plusieurs questions relatives au canal de Suez. Compt. rend. T. 82. 1876. p. 1137) mitgetheilten Berechnungen verdunsten zur Sommerzeit aus dem Großen Bittersee südlich vom Serapeum täglich nicht weniger als 7 Millionen cbm. Wasser. Diese so beträchtliche Verdunstung, welche auch