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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez etc.
1864—1865 die Strecke von Ismailia bis Suez besuchte, sollten die Canalufer bei Sehaluf von Miocänschichten gebildet sein, welche nach Norden einfallen und discordant von den jüngeren Sauden des Isthmus überlagert werden. Fuchs zeigte, daß die von Fr aas gefundenen Miocänfossilien nicht von Sehaluf selbst, sondern von einer westlich davon am Fuße des Djebel Geneffe gelegenen Localität herstammen, wo sich allerdings eine mioeäne Ablagerung mit zahlreichen Austern- und Pectenarten sowie mit wohl erhaltenen Bryozoen und Echiniden vorfindet, welche Ablagerung sich jedoch auf den ersten Blick als etwas von den übrigen Terrainbildungen des Isthmus ganz Verschiedenes darstellt. Die Landenge von Suez ist vielmehr in ihrer ganzen Breite von Port Said bis Suez und in ihrer ganzen, durch die Canalgrabung aufgeschlossenen Mächtigkeit ausschließlich aus jungen, alluvialen und quaternären Ablagerungen zusammengesetzt, und zwar in der Art, daß die Mitte des Isthmus (von kurz oberhalb Seuil El Gisr bis hinab zur halben Länge des Bittersees) von fluviatilen Süßwasserbildungen eingenommen ist 1 ), welche nach Süden allmälig in die marinen Ablagerungen des Rothen Meeres, nach Norden aber in diejenigen des Mittelmeeres übergehen 2 ). Süßwasserpetrefacten, gefunden auf der Schwelle von Gisr (Abdrücke von Melania tuberculata, kleiner Bithynien und Planorben), in der Nähe von Ramses, etwa 2 Stunden Östlich von Ismailia (Bänke von Etherina semilunata; ferner in großer Menge Spatha rubens, Vivipara unicolor, Bithynia bulimoides, Physa contorta etc.) und beim Serapeum (Etherina semilunata, Anodonta rubens, Bithynia buli-
] ) Nur im See von Ismailia und im Terrain der Bitterseen werden auf dieser Strecke die fluviatilen Schichten von recenten Ablagerungen mit verarmter Fauna des Rothen Meeres überdeckt.
2 ) Schon von P. Fischer (Sur la faune conchyliologique marine des haies de Suez et de l’Akabah. Journ. de Conchyliologie. T. 18. 1870. p. 172) finden wir angegeben: Die recenten Ablagerungen der Bitterseen werden