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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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34 Die Durchfluthung des Isthmus von Suez etc.

Betrachtungen Der Hauptzweck, welchen ich mit meiner Reise an das Rothe

über erworbene

Fähigkeiten nmt Meer verband, liegt vorwiegend darin, mir aus eigener Anschauung

angenommene ' ^ ^ ^ °

Senbei w- ein lebendiges Bild davon zu entwerfen, wie in diesem so lange

der mediterranen und so vollständig von der mediterranen Fauna getrennt ge-

und erythräischen

Fauna. haltenen Gebiete sich bei aller Verschiedenheit der Formen die Lebensgewohnheiten und Lebenseigenthümlichkeiten einzelner Gattungen und Ordnungen gestalten; ob dieselben bei Rothen Meer- und Mittelmeerspecies wesentlich andere sind, in der Zeit ihres Separirtseins andere geworden sind.

Es ist eine Thatsache, die meines Wissens noch gar nicht hervorgehoben ist, aber nicht genug betont werden kann, daß trotz aller formellen Abweichungen die typischen, uns sofort in die Augen fallenden Fertigkeiten, Gewohnheiten und Färbungs­eigen thümlichkeiten bei Rothen Meer- wie bei Mittelmeerformen fast ausnahmslos in gleicher Vollkommenheit ausgebildet sind. Hier wie dort tendirt die Muskulatur der Krebsscheeren zu der so seltsamen unilateralen Hyperplasie und unterliegt nervösen Erregungen, welche gewissermaßen für sie zu energisch sind und sie deshalb zerreißen machen; hier wie dort werfen Holothurien, wenn sie injuriirt werden, ihre Eingeweide aus oder zeigen Andeutungen einer eintretenden Verschleimung ihres derben, lederartigen Hautmantels; hier wie dort mauern sich gewisse Echinidenspecies ein massives Steingefängniß, und am Strande des Rothen wie des Mittelländischen Meeres laufen die Pagu- riden herum, ihren weichen Hinterleib hier so geschickt wie dort in einem acquirirten Gastropodengehäuse verbergend 1 ). Nach

J ) C. B. Klunzinger (Bilder aus Oberägypten, der Wüste und dem Rothen Meere. Stuttgart. 1877. S. 331) belehrt uns, daß ein anderer Ein­siedlerkrebs des Rothen Meeres, Clibanarius signatus, über den Kunst­griff, welchen wir bei Coenobita rugosus (cf. meine Vgl.-physiol. Studien. 2. Reihe. 4. Abth. 1887. S. 154 u. 155) kennen lernten, ebenfalls noch nicht verfügt, während nach Th. Studer (Verzeichniß der Crustaceen, welche während der Reise S. M. S. Gazelle an der Westküste von Afrika, Ascension