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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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36 Die Durehfluthung des Isthmus von Suez etc.

forsehungen bieten die so auffälligen Farbenverschiedenheiten mediterraner und erythräischer Thierformen ebenfalls keine fun­damentale Unterscheidungsmerkmale dar; sie sind nicht qualita­tiver, sondern nur quantitativer Art.

Die aufgeführten wie zahlreiche ähnliche Besonderheiten in den Gewöhnungen, in dem chemischen Bau und den chemischen Metamorphosen der Gewebe müssen deshalb uralte sein oder mit der morphologischen Differenzirung unabänderlich verbunden ge­dacht werden. Wollen wir wissen, wann die Cephalopoden lernten, für ihre Abwehr das Sepienschwarz zu verwenden, wann die Li­thodomen die Fähigkeit erlangten, das derbe Gestein'zu zernagen, und die Echiniden sich zum Bau ihrer Felsengräber entschlossen, so müssen wir schon den Geologen fragen.

gekehrt und legt sich genau an den entsprechenden der anderen Scheere, sodaß beide mit einander einen Deckel bilden, der die Oeffnung des Ge­häuses verschließt. Dieses bestand aus einem festen Sandconglomerat, in dem eine Höhlung dem Krebs zur Aufnahme dient. Bei Xylopagurus rectus Miln. Edw. aus Westindien (138223 Faden), der Löcher in Holz bewohnt, ist die rechte Scheerenhand groß und dient zum Verschließen der Oeffnung des Canales, der gewöhnlich auch nach hinten offen ist. Die Scheerenhand ist gegen den Carpus geknickt und trägt an der Basis einen starken Dorn. Der Ahdominalschild deckt hier die zweite hintere Oeffnung des Canals, in dem der Krebs lebt. Es scheinen nach diesen Beispielen, welche sich noch vermehren ließen, Adaptationen an eigenthümliche Verhält­nisse und Schutzvorrichtungen gerade bei Tiefseepaguriden in noch auf­fallenderem Maaße vorzukommen als bei den Seichtwasserbewohnern. Die besseren Schutzvorrichtungen, welche man im Allgemeinen hei Tiefsee- thieren antrifift, kann ich aber nur dem Umstande zuschreiben, daß dieselben auf relativ weite Strecken sehr regelmäßige Bodenverhältnisse finden, die ihnen ein leichtes Verbergen schwierig machen. Es fehlen die Felsspalten, Steinblöcke, Algenwälder, die Zufluchtsorte bieten wie in der Küstenregion. Daher muß das Thier die Möglichkeit des Schutzes an sich selbst tragen. Ich glaube nun nach Vergleichung vielen Materiales, daß Tiefseethiere ur­sprünglich Küsten- oder Seichtwasserbewohner waren, welche zu verschie­denen Zeiten nach der Tiefe, dem kälteren Wasser zu gewandert sind, sich dort den neuen Verhältnissen accommodirt haben, und ihre Eigenthüm- lichkeiten früher oder später erworben sind.