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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez etc.

peratur, der Feuchtigkeit u. dgl. m. auf die Färbungen der Or­ganismen jetzt zweifellos weit besser unterrichtet sein, wenn bei derartigen Allgemeinbetrachtungen lipochromatische, melanotische Pigmente, Uranidine, Floridine, Hämoglobin- und Chlorophyll­derivate streng von einander getrennt gehalten, wenn vor allem von den chemischen Färbungen die Structurfarben unterschieden worden wären und sich schon früher ein Blick für die biologisch 0

so fundamentalen Stoffretentionen ausgebildet hätte. Solange wie ohne jedwede Gliederung der Frage nur von einem Einfluß des Lichtes, der Nahrung, der Kälte auf die Färbungen der Thiere geredet wurde, ließ ein Fortschritt in der Aufklärung der Erscheinungen naturgemäß umsonst auf sich warten.

Lassen wir die Structurfarben bei Seite, so kann eine leb­haftere Färbung, eine intensivere Ansammlung von Pigment in oberflächlichen Körpertheilen nur auf vierfache Weise zu Stande kommen: 1. wird ein unter allen Umständen sich im Körper bildender Farbstoff von den Zellen der Epidermis nur energischer als gewöhnlich festgehalten; 2. tritt, ohne daß die vitale Betentions- größe für den färbenden Bestandtheil diejenige anderer, in weit weniger hervorstechendem Grade durch das betreffende Pigment tingirter Oberflächenbezirke irgendwie übertrifft, nur dadurch eine Steigerung des Farbentones ein, daß entweder Stoffwechselproducte, welche die Wirkung des Pigmentes dämpfen oder auch wohl ganz maskiren, nicht wie sonst gleichzeitig in den Geweben retinirt bleiben, oder daß solche Stoffe, welche gleichsam (wie unter Um­ständen das Guanin und der kohlensaure Kalk) zur Folie werden und so die Wirkung der Farben indirect erhöhen, in geeignet *

situirten Zellen festgehalten werden; 3. wird die Bildung des Pigmentes über die Norm hinaus gesteigert, oder es wird 4. die vitale Zersetzung resp. die Ausscheidung gehemmt.

Soweit ich die Verhältnisse vorläufig überschaue, handelt es sich bei der auf chemische Ursachen zurückführbaren Farbenfülle