Die gemeinsamen Thier- und Pflanzenformen.
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und Klunsinger versuche ich, unter Hinzuziehung der von Keller vernachlässigten Ergebnisse der RüppelV sehen, von der Declcen’- schen und üTossmcwm’schen Reisen im Nachstehenden eine Zusammenstellung der sich wenigstens in ihren schärferen morphologischen Merkmalen deckenden Thierformen beider Meere zu geben 1 ). Ob kosmopolitisch (wie Noctiluca miliaris) oder
Herrn Professor Dr. P. Ascherson, hinsichtlich der Meereskryptogamen an Herrn Professor Dr. P. Magnus. Herr Professor Dr. Ascherson schrieb mir etwa wie folgt: „Das Mittelmeer und das Rothe Meer haben keine einzige Art von Meeresphanerogamen gemein; Rnppia kommt am Mittel- wie am Rothen Meere wohl in Lagunen, Flußmündungen etc., aber nirgends im freien Meere vor. Unter den 4 Arten des Mittelmeeres findet sich sogar nur Eine, Cymodocea nodosa Aschs., welche unter den 9 Arten des Rothen Meeres eine nahe Verwandte, C. rotundata (Ehbg. u. Hempr.) Aschs. u. Schweinf., hat. Daß durch den Suezcanal jemals eine Vermischung dieser Seegrasfloren bewirkt werden sollte, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Ich war 8 Tage in El Kantara und habe auch die Ufer des Canals bei Port Said und des Timsahsees bei Ismailia besucht, ohne eine Spur von Meeresphanerogamen zu finden. Der sandige Strand des Mittelmeeres zu beiden Seiten der Canalmündung scheint mithin diesen sonst so verbreiteten Gewächsen keinen günstigen Roden zu bieten. Außer an einer Stelle nahe Boghaz el Brullus, wo die betreffende Pflanze (Zostera nana) sicher aus dem dort mündenden Strandsee stammte, fiel mir nirgends an der ganzen Küste von Abukir bis El Arisch der sonst überall zu beobachtende Auswurf von Seegras auf. Der Menzalehsee bei Port Said enthält Cymodocea nodosa Aschs. und in einigen Stunden Entfernung auch Zostera nana JRoth , aber er ist vom Canalbette dort völlig abgeschlossen. Ebenso ungeeignet wie für die Seegräser ist der Canal wegen seines sandigen Bettes und der frequenten Schifffahrt als Standort für die meisten größeren Algen. Auf der Fahrt von Port Said nach Ismailia habe ich nirgends etwas Bemerkenswerthes gesehen. Am Ufer von Port Said bis Ismailia sah ich überall nur spärliche Exemplare anscheinend derselben Cladophora.“ Vgl. hierzu P. Ascherson , Die geographische Verbreitung der Seegräser. Anleitung zu wiss. Beobachtungen auf Reisen, herausgegeben von G. 'Neumayer. Berlin. 1875. S. 359—373.
9 Nach einer Bemerkung Al. von Humboldt’s (Ansichten der Natur. Bd. 2. Stuttgart u. Augsburg. 1860. S. 65) scheint auch Valenciennes eine Uebersicht der dem Rothen und dem Mittelländischen Meere gemeinsamen Thierarten gegeben zu haben, doch habe ich eine solche nicht auffinden
Krukenberg, Durckflutknng des Isthmus von Suez. 4