Ein nothwendiger Excurs.
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ist doch der Eine oder der Andere — vielleicht sich erinnernd an die Worte Oscar PescheVs (1865): „Wo hohe Aufgaben nur durch die Kräfte eines Staates gelöst werden können, da zeigt die deutsche Geschichte nichts als eine Reihe versäumter Gelegenheiten“, oder an die Darlegung A. Petermann’s, der gemäß vier erfolgreiche Afrikareisen von der bescheidenen Sammlung ausgerüstet und bestritten werden konnten, welche 1860 bei Gelegenheit der ersten Expedition Th. von Heuglin's veranlaßt wurde, wogegen D. Livingstone von der englischen Regierung in einem einzigen Jahre über 210.000 Mk. erhielt — noch immer von der Idee umnachtet, daß eine mit reichen Mitteln ausgestattete Académie der Wissenschaften erfolgreich die Hand hätte bieten können, um die durch den Suezcanal sich vollziehende Diffusion der Faunen beider Meere genau zu überwachen. Die Geschichte lehrt nur zu klar, daß bei solchen von Keller gewünschten Expeditionen für die Wissenschaft nicht nur nichts den aufgewendeten Kosten Entsprechendes herausgekommen ist, sondern daß im Gegentheil dadurch mancher mühsame Erwerb gänzlich wieder zu Grunde gerichtet wurde. Die traurige Erfahrung, welche ich gemacht habe, daß außerdeutsche wissenschaftliche Institute, welche zum Theil nicht ohne meine Mitwirkung auch deutschen Gelehrten in ausgedehnterer Weise geöffnet wurden, durch ein nicht nur unreifes, sondern auch geradezu höchst unpassendes Betragen solcher, von der deutschen Nation subventionirter Voyageurs für uns Ausländer jetzt schwer oder völlig unzugänglich geworden sind, kann und darf ich den maßgebenden Kreisen und hohen Behörden des Deutschen Reiches nicht verschweigen. Es liegt mir völlig fern, dagegen anzueifern, daß alterprobte und gediegene Naturforscher auf ihren Reisen vom Staate unterstützt werden. Meine Anklage richtet sich hier nur gegen die Aussendung von echten Sportrittern, welche aller Welt- und Menschenkenntniß bar überdies mit wissenschaftlichen Arbeiten