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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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Die wandernden Formen der heutigen Suezeanalanlage. 85

bassins angetroffen wurde, hier sich aber von jedem, aus dem Wasser ge­zogenen Baumaste mehrere Individuen ablesen ließen, im Timsalisee ich keinem einzigen Exemplare begegnete, so habe ich geglaubt, den Fisch bei der bestehenden Ungewißheit in obiger Tabelle als einen Einwanderer aus dem Rothen Meere und dem entsprechend als B. cyclops aufführen zu sollen. Damit ist meinerseits aber keine weitere Entscheidung getroffen! Uebrigens habe ich auch nicht unterlassen, 6 Exemplare nach London an Herrn Dr. Alb. Günther zu schicken und ihn um sein schätzenswerthes Urtheil zu ersuchen. Als Vergleichsobject fehlte dem Britischen Museum leider B. cyclops Büpp., doch stimmten nach gütiger Mittheilung von Herrn Dr. G. A. Boulenger , welcher die Prüfung vornahm, die Charaktere der von mir eingesandten Exemplare so gut zu denen des B. tentacularis (von der Küste Dalmatiens), daß unser Blennius nicht als eine verschie­dene Art davon zu trennen ist. Herr Dr. Boulenger entschied sich demnach zu Gunsten der Ansicht von Herrn Prof. Dr. Klunzinger.

Solea vulgaris L. wird zwar schon von Forskäl (a. a. 0., p. XV) als in Arabien beobachtet aufgeführt.

Ostracion cubicus L. ist nach Keller wiederholt im Suezcanale gefangen, so bei Schaluf und beim Kilometer 152.

Den in der Tabelle aufgeführten Formen 1 ) werden sich voraus­sichtlich später noch einige andere anschließen lassen, deren Aus­gangsstelle zur Zeit unbekannt ist. Das gilt für die beiden von Keller entdeckten Spongien: Amorphina isthmica und Les- sepsia violacea. Von ersterer Art sah Keller nur wenige Exemplare an dem nördlichen Ufer des Timsahsees, und er ver- lnuthet, daß das Mittelmeer die ursprüngliche Heimath dieses

p Der unterlassenen Speciesdiagnose wegen entziehen sich mehrere andere in den Suezcanalanlagen angetroffene Arten einer Einreihung in obige Uebersichtstabelle. So wird von Keller angegeben, daß sich unter Steinen in der Uferzone des Timsahsees eine freilebende Nematoden­form, Enoplus, zu Tausenden finde; auch fanden sich in diesem See eine Wahrscheinlich aus dem Mittelmeer stammende Sabella, ein Gammarus undeine kleine Krabbe; wie mir scheint, ist unter letzterer Pilumnus Vauquelii And. zu verstehen. Meeresscolopender (Nereis) sollen nach Keller im Suezcanale fast überall anzutreffen sein und sich daselbst aus Sandstücken und Schleim eine röhrenartige Hülle kitten. Im Bittersee bei Fayed fing ich mehrere kleine Gobius, welche, da die Schuppen beim Transporte ausfielen, ebenfalls nicht zu specificiren waren.