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Die Durchfluthung des Isthmus von Suez in chronologischer, hydrographischer und historischer Beziehung / von C. Fr. W. Krukenberg
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90 Die Durch flu thung des Isthmus von Suez etc.

locker, sandig oder thonig. Felsen und sonstige feste Bestandmassen fehlen, daher die Vegetation dürftig ausfällt und den Thieren wenig Nahrung und Schutz geboten ist.

2. Die Isthmusseen.Sie müssen auf das Vorschreiten der Arten verzögernd einwirken, da eine Karawane sich in denselben fächerartig ausbreitet und einige Zeit gebraucht, um eine Etappe weiter zu gelangen. Dieser behindernde Factor ist meiner An­sicht nach gering. Keller sagt:Am auffallendsten tritt diese Erscheinung bei der großen Karawane zu Tage, welche gegen­wärtig vom Rothen Meere her nach Norden zieht. Sie ist an Arten wie an Individuen beträchtlich und doch sind die meisten Arten derselben noch nicht über die großen Bitterseen nördlich von Schaluf hinaus. Diese Thatsache wird verständlich, wenn man bedenkt, daß dieses Seebecken eine Länge von 35 km, und eine Breite bis zu 8 km. besitzt und ein Wasservolumen von ungefähr 1500 Millionen cbm. enthält. Die nachrückenden Individuen müssen eben die Kolonie erst verstärken, bis sie zu einem Vorstoß gegen den Timsahsee gelangen kann. Das Canal- hecken ist ebenso eng, daß es sich zum Seebecken ungefähr ausnimmt wie ein Federstrich auf einer Papierfläche. Dieses Argument hinkt! Es würde schon besser in den Rahmen passen, wenn, wie Keller mit Fuchs annimmt, die Anfüllung der Bitter­seebassins ausschließlich vom Mittelländischen Meere aus erfolgt wäre. Stephan 1 ) unterrichtet uns darüber aber eines Besseren, Die Anfüllung der Bitterseen geschah erst vom Mittelmeere und demnächst auch vom Rothen Meere aus. Die Werke zur Herbeiführung und Regelung der Einströmung waren für das Mittelmeer am Serapeum für das Rothe Meer einige Kilometer südlich von Schaluf errichtet. Durch die letztgedachte Vor­richtung konnten täglich 1012 Milk cbm., durch die erstere täglich 45 Mill. eingelassen werden, ohne Zerstörungen an den J ) H. Stephan, Das heutige Aegypten. Leipzig. 1872. S. 462 u. 463,