Die d. Wanderungen d. Thiere im Canale sich bietenden Hindernisse. 91
Dämmen oder erhebliche Veränderungen des Seeterrains zu befürchten. Im Ganzen waren 1500 Mill. cbm. zur Anfüllung erforderlich. Der Strom vom Rothen Meere stürzte anfangs doch so stark hinein, daß man es gerathen fand, ihn zu einem Umwege zu nöthigen. Die erste Begegnung beider Meere war ein nicht eben freundschaftlicher Anprall, die Wasser schäumten und wichen zurück; dann aber, wie auf ein neptunisches Quos ego! vereinigten sie friedlich ihre Wellen und der Ocean nahm wieder Besitz von dem Terrain, das ihm schon einst gehört.“ Kann es unter diesen Verhältnissen noch überraschen, wenn wir die Fauna des Rothen Meeres gegenüber der mediterranen im Bittersee zahlreicher vertreten finden als im Timsahsee?
3. Störungen durch den Schiffsverkehr. Daß in einem nur 50 bis 100 m. breiten Canalbette, das während des Jahres 1883 schon von 3307 Schiffen benutzt wurde, durch die Dampfer direct wie auch in Folge des durch sie veranlaßten Wellenschlages eine Menge Eier von den Brutstellen losgelöst und besonders zarter gebaute Thiere leicht zu Grunde gerichtet werden, liegt ebenso klar auf der Hand als der modificirende Einfluß, welcher den S. 26 Anm. 1 erwähnten
4. Strömungen auf das Fortschreiten der Migranten zugestanden werden muß. „Die Nord-Südströmung des Mittelmeerwassers unterstützt die Wanderung der Mittelmeerarten theils dadurch, daß sie das Vorrücken der schwimmenden Arten beschleunigt, theils dadurch, daß sie die Eier und Larven festsitzender Species nach Süden schwemmt, aber sie tritt dem Fortschreiten der Arten des Rothen Meeres hemmend entgegen. Die Süd-Nordströmung von Suez her begünstigt zwar die Wanderung der Arten aus dem Rothen Meere, aber sie verlangsamt das Vorrücken der Mittelmeerfauna.“
5. Die sowohl von dem Mittelmeer- wie Rothem Meerwasser so abweichende chemische Beschaffenheit des mittleren Canal-