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Special-Katalog der Collectiv-Ausstellung der vom k. k. Handelsministerium subventionirten gewerblichen Fachschulen im Pavillon des Welthandels
Entstehung
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In der Nähstube werden Ilandnähen, Maschinnälien und Kleidermachen gelehrt.

Im Curs für Kindergärtnerei werden Kindergärtnerei von Frau Cic-hra, fer­ner Gesang, Naturgeschichte und geometrisches Zeichnen, Pädagogik und deutsche Sprache vorgetragen.

Im Telegraphencurs wird Telegraphie und Physik gelehrt.

Im Monate November 1873 soll den bisherigen Schulen noch eine Lehr­werkstätte für Cartonnage und Buchbinderei angereiht werden.

Die Handelsschule wurde seit ihrem Entstehen von 1G1, die Nähstube von 464, der Telegraphencurs von 103 und die Kindergärtnerei von 12 Schü­lerinnen besucht, die ein mässiges Unterrichtsgeld zahlen, das nach den Cursen verschieden hoch bemessen wird.

An hervorragenden Lehrmitteln besitzt die Schule: 6 Wandkarten, 1 Globus, 7 Nähmaschinen, 75 Gyps-Modelle und eine Bibliothek von 130 Bänden.

Die Schulen wurden aus Vereinsmitteln gegründet und einmal vom Han­delsministerium und vom böhmischen Landtage unterstützt.

Zur Ausstellung gelangen mehrere Schülerarbeiten (Hand- undMaschin- nähereien).

3. Die Mädchen-Arbeits- und Fortbildungsschule des steiermär­kischen Gewerbevereines in Graz.

Dieselbe wurde am 14. Juni 1866 eröffnet.

Die Schule steht unter einem aus Herren und Damen zusammengesetz­ten Schulcomite von 8 Mitgliedern und es wird an derselben von dem provi­sorischen Lehrer Gitschthaler und 3 Lehrerinnen Unterricht ertheilt.

Die Schule hat die Aufgabe, im Anschlüsse an die Volksschule, die weibliche Jugend des Mittel- und Blirgerstandes in möglichst kurzer Zeit erwerbsfähig zu machen und zu tüchtigen, praktischen Frauen heranzu­bilden.

Der Unterricht zerfällt in drei Classen und wird derart ertheilt, dass durchschnittlich 12 Stunden auf eine Classe entfallen.

Lehrgegenstände sind: Deutsche und französische Sprache, Rechnen, Geographie und Geschichte, Naturkunde, Haushaltungskunde und Buchfüh­rung, Frisiren und Telegraphiren.

Die Anzahl der Schülerinnen beträgt im Schuljahre 1872/73 84 und seit der Errichtung der Schule 512.

Je nach den verschiedenen Classen wird ein Unterrichtsgeld von 70 kr. bis 3 fl. 20 kr. per Monat von bemittelten Schülerinnen eingehoben, an min­derbemittelte wird der Unterricht unentgeltlich ertheilt.

An Lehrmitteln besitzt die Schule fünf Nähmaschinen und eine Lehr­mittelsammlung für weibliche Handarbeiten.