I.

Beitrag

zur Geschichte der Entstehung und Fortentwicklung der BaumwoN-Jnduftrie in Dornbirn und Umgebung.

Die Einwohner, insbesondere der ausgedehnten volkreichen Marktgemeinde Dornbirn befaßten sich neben der Viehzucht und dem Feldbaue lediglich mit der Herstellung und der Ausfuhr hölzerner Häuser nach der Schweiz, welch' localer Erwerbszweig lange fortblühte, und nebst dem davon entfallenden Arbeitsver­dienst eine bessere Verwerthung ihrer Waldprodukte sicherte.

Bei dem kargen Erträgniß von Grund und Boden hätte die immer mehr anwachsende Bevölkerung nur schwer ihr Fort­kommen finden können, und so fiel es, wie dies auch anderwärts öfters der Fall ist, auch hier einzelnen rührigen Männern zu, sich um einen neuen, das materielle Wohl ihrer Mitbürger sichern­der: Erwerbszweig umzusehen.

Die persönlichen Relationen mit der benachbarten Schweiz, und die schon bei ihren: dortigen Aufkeimen vielversprechende Baumwoll-Jndustrie, veranlaßter: Adam Ulmcr, Dominikus Rüf, Josef Minder und Sohn, sowie verschiedene Andere bereits im Jahre 1773 vorerst die Baumwoll-Handspiunerei in der Weise einzuführen, daß sie von Schweizer Baumwollhändlern oder Fabri­kanten die rohe Baumwolle bezogen und das in Dornbirn erzeugte Handgespinnst gegen vereinbarten Spinnlohn wieder ablieferten.

Ihrem Beispiele folgten bald mehrere andere Vermittler dieser nun schon die halbe Gemeinde beschäftigenden, sich als sehr wohlthätig erweisenden Hausindustrie. Mit dem zunehmenden Geschmacke, den diese bahnbrechenden Mitbürger an industrieller Thätigkeit fanden, konnten sie wohl nicht länger in diesen be­schränkten von: Auslande abhängigen Verhältnissen verharren, ihre Anstrengungen richteten sich daher auf die Heranbildung eigener Handweberei, und wir sehen schon in Dornbirn um das Jahr 1781 bereits die ersten Webewaaren aus eigenem Gespinnst auf­tauchen.