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in der Folge am Meisten verarbeitet wurde, während zuvor für die feinen Nr. alle im Handel bis dahin bekannten Süd­amerikanischen Sorten, für die groben Nr. sämmtlich vorkommende Levantinische Flocken dnrch die Werke gegangen waren. Der größere Verbrauch der Nordamerikanischcn Baumwolle begann in derselben erst mit Anfang der 1830er Jahre.

Im Jahre 1816 betrug beispielsweise der Preis von ein Bündel Kettengarn dir. 38 zu 5 Pfd. engl. ä fl. 2.11 fl. 10.55 Reichswährung gegen fl. 4.45 heute.

Gegen das Ende des Jahres 1814 trat in die Handweberei zu Dornbirn ein Wendepunkt, mit der Einführung der Bunt­weberei. Lorcnz Rhomberg, der vorgenannte Theilhaber an der Spinnerei, begann dieselbe mit 68 Webern und schon die ersten dieser Erzeugnisse, die man bis dahin nur vom Auslande sich kaufen konnte, fanden so raschen Absatz, daß es nicht selten vorkam, daß halbfertige Stücke an den Stühlen abgeschnitten verkauft, die übrige Hälfte der Kette wieder angedreht vollendet wurde.

' Es waren dies sogenannte Cotonine von carrirten Dessins mit türkischrothem, dunkel- und hellblauen: und rostgelbem Garne. Diese Weberei breitete sich außerordentlich rasch aus; verschiedene andere Fabrikanten führten sie auch ihrerseits ein, Hand in Hand mit diesem Aufschwung ging auch eine sehr wesentliche Verbesserung des Webstnhles durch die Anbringung des sogenanntenSchnell- schusses", welch' neue Erscheinung Se. Mas. Kaiser Franz bei seinen: vorhin erwähnten Besuche Dornbirns gleichfalls im Arbeits­lokale des Handwcbers Thomas Wehinger in der Riedgafse in Augenschein zu nehmen geruhte.

Außer den Cotonincs überging man nach und nach auf alle in die Buntweberei einschlagenden, den: Massenverbrauchc zunächst zusagenden Artikel, und weil die etwas komplizirtere Manipu­lation anfänglich die Fabrikanten nöthigte, in stetem direktem Rapport mit den Hauswebern zu bleiben und deßhalb dieselben in nächster Nähe zu suchen, so hat sich die Glattweberei der rohen Cottone mehr und mehr aus Dornbirn hinausgedrängt ge­sehen, um desto mehr in der Umgegend sich auszubreiten, bis auch dort die vorhandenen Arbeitskräfte mit Vorliebe sich dem rentabler:: und vervollkommnetercn Betrieb der Buntweberei zu­wendeten.

1815 errichteten Carl Ulmer und Alois Rhomberg gemein­schaftlich eine Natur- und chemische Bleicherei.