Fall ist, die Arbeit im Hause, in der Familie viel höher in Ehren stand.

Nahezu Alles, was heute beim Krämer, beim Händler, am Markte g ek a u ft wird, wurde damals im Hause erzeugt; es wurde dabei zum mindesten viel Geld erspart.

Man behauptet freilich und mit einer gewissen Berechtigung dass der heutige Mangel einer Hausindustrie in Steiermark-Kärnten und die Schwierigkeit, eine solche ein­zubürgern, wohl zum Theil in den Lebensgewohnheiten der Alpenbevölkerung begründet sei. Es ist allerdings richtig, dass in den Waldregionen der Mann auch im Winter, minde­stens ein gut Theil desselben, ausser Haus im Walde weit weg beschäftigt ist, und richtig ist es auch, dass die klein­lichen Handgriffe einer hausindustriellen Thätigkeit weder seinen Gewohnheiten noch seiner Neigung entsprechen.

Die Frau hat mit der Führung der Hauswirthschaft ihrer Ansicht nach vollauf zu thun in grossen Wirt­schaften auch wirklich recht viel zu thun. Es bleibt ihr dem­nach nur wenig freie Zeit.

Ich gebe also zu, dass es überhaupt schwierig sei, neue Fertigkeiten als Hausindustrie einzuführen; dass bei der Schwerfälligkeit und dem geringen Fleisse des deutschen Aelplers dies sogar kaum möglich sei; und doch war es einst anders. Ich bin sonach der Anschauung, dass es überaus verdienstlich wäre, wenn mindestens dort, wo der Wald nicht eine Hauptrolle spielt, und für all die Vielen, welche mit dem Walde weniger zu thun haben, der Versuch gemacht würde, den langen Winter durch Händearbeit auszufüllen.

DieWinterfuhrwerkerei, namentlich in Folge des Kohlen­brennens, hat nahezu aufgehört; Tausende von Aelplern haben nach beendetem Dreschen nichts mehr zu thun und es ist Thatsache, dass all die Menschen, welche früher

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