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BUKOWINA.

I Staates sind es die autochthonen Stämme der |j Bukowina, welche in dieser Beziehung wohl

lor allen Völkern unseres vielgestaltigen Kaiser-

noch den Alpenbewohner übertretend in grösster Abge­schiedenheit ihr anspruchsloses, an mannigfache Entbehrun­gen gewöhntes Leben fristen. Jahrhunderte hindurch hatten die Ahnen des buchenländischen Bauern vor den meist miss­liebigen Despoten zu zittern, hatten Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten erdulden müssen; kein Wunder, dass dieser heute, nachdem er seit mehr als einem Jahrhundert unter ; Oesterreichs Herrschaft geregelteVerhältnisse kennen gelernt ! und Schulbildung genossen hat, noch immer jene Unterwürfig- | keit gegen »Höhere« zur Schau trägt, aber auch ein gewisses | Misstrauen, trotz der in hohem Grade geübten Gastfreund- ; schaft, Fremden gegenüber bewahrt. Er ist gottesfürchtig,

! huldigt jedoch noch vielfach dem Aberglauben und hängt j mit jeder Faser seines Lebens an seiner engsten Heimat. Selbst Verheiratungen nach auswärts, und wärs auch nur

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; m ein benachbartes Dorf, kommen deshalb nur selten vor. j Alle diese Verhältnisse ändern sich langsam in Folge ! erweiterten Schulunterrichtes, der allgemeinen Wehrpflicht

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