Maschinen geschehen muss, oder aber der fabriksmässige Betrieb die Productionskosten nicht erheblich vermindern kann, finden sich noch grössere oder kleinere Reste eines ehemals blühenden Hausfleisses.

Zwar werden auch diese wenigen der Hausindustrie noch übrig gebliebenen Gebiete in immer engere Grenzen eingezwängt, doch soll damit keineswegs schon gesagt sein, dass die Hausindustrien Tirols keine Zukunft mehr haben. Es scheint vielmehr, dass unter Anwendung der richtigen Massnahmen die natürliche Begabung des Volkes überall dort, wo die Individualität des Arbeiters an dem einzelnen Erzeugnisse noch zur Geltung kommen kann, sei es nun in der Richtung auf die Kunst oder in der Richtung auf die Fertigkeit bei Hervorbringung eines Stückes für den spe- ciellen Bedarf, noch zu den schönsten Hoffnungen berechtigt.

Solche Industriezweige wären z. B. die Spitzenklöppelei, theilweise die Handweberei, Stickerei und Strickerei, die Er­zeugung mancher Bekleidungsartikel, landwirthschaftlicher Geräthe, die Kleineisen-Fabrication, die Stroh- und Korb­flechterei, die Holzschnitzerei, manche Zweige der Bijouterie und Tabletterie u. A. m.

Die im Nachstehenden angeführten Daten über die im Lande noch existirenden Hausindustrien sind zum grossen Theile den Ergebnissen der eigens zum Zwecke dieser Publi- cation erbetenen Erhebungen der k. k. politischen Bezirks­behörden entnommen, welchen für ihre gütige Mühewaltung an dieser Stelle der verbindlichste Dank auszusprechen ge­stattet sei.

Die einst blühende Spitzenklöppelei hat ihr früheres Ansehen als nationale Hausindustrie fast ganz eingebüsst; sie wird mit wenigen Ausnahmen grösstentheils nur mehr vereinzelt und zum Hausgebrauche betrieben.

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