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ihrer Töchter, und wie sehr müht sie sich, denselben eine Ausbildung zu schaffen, die es ihnen möglich machen kann, auf eigenen Füssen, nicht sorglos, aber sicher zu stehen.
Von hier aus und von den besorgt gemachten Männern dringt nun hauptsächlich der Euf von der Noth- wendigkeit der Eröffnung neuer Berufszweige für die Frauen.
Es erübrigt aber noch eine Gruppe weiblicher „Enterbter“, das sind Jene, die wohl mit äusseren oder inneren Gütern und Vorzügen ausgestattet, doch auf dem Heiratsmarkte aus eigener Schuld keinen Käufer fanden oder finden wollten und so ihren natürlichen Zweck verfehlten. Diese Zahl weiblicher Wesen entsendet jene „Emanci- pirten“, die in frivoler Bethätigung einer vermeintlichen geistigen Superiorität Stellungen erstreben und Wege bahnen wollen, die der Staat und die Sitte bisher dem Weibe verschlossen.
Aus dieser Classe entstammen meist die „privile- girten Vorkämpferinnen für Frauenrecht“, die in diesem Kampfe nur die Befriedigung ihrer Eitelkeit sehen und als Führerinnen in Wort und Schrift gelten wollen. Da ist ferner jenes Häuflein „Begeisterter“, das einfach als Chor aufzufassen ist, der den Refrain des Liedes, das die „Vorkämpferin“ angestimmt, in tausend Modulationen weniger sachlich richtig als laut und tönend nachsingt.
Ferner jene kleine Gruppe von weiblichen Wesen, die „es eigentlich nicht nöthig hätten“, die aber „in sich den Beruf zu Höherem fühlen“, hierin auch von ihrer Umgebung bestärkt werden, Frauen, die den Drang