Die Viererkonferenz. 6 (
die Ausführung der auf ihr Gebiet fallenden Linien bis zum (5. Oktober (886 gesichert haben.
So hatte also Oesterreich fünf Jahre nach dem Abschlüsse des Berliner Friedens endlich die Beseitigung des ursprünglichen und vertragsmäßigen Anschlusses der Orientbahnen über pristina und hiemit eine Aenderung von Artikel (0 des Berliner Friedensvertrages auch in der Viererkonferenz durchgesetzt, nachdem Herr Bontoux schon längst diese Vertragsverletzung zur Wirklichkeit hatte werden lassen, indem er mit dem Baue der serbischen Bahnen bei Nisch zu beginnen sich beeilt hatte, obschon für die strecke Nisch—Alexinatz (zur früheren serbischen Grenze) Baron Hirsch vertragsmäßig das Bauvorrecht besaß, nachdem serbischerseits gleichfalls ohne Beachtung dieses in Art. (0 des Berliner Friedensvertrages aufrechterhaltenen Bauvorrechtes die strecke Nisch—Pirol an eine pariser Unternehmung vergeben worden war. Fünf Jahre lang war man in N)ien einzig und allein bemüht, Serbien wie die Türkei zürn Anschluß über Vranja nach Uesküb zu drängen, unbekümmert, ob man dadurch zunächst aus Aosten der eigenen den englischen Interessen in die Hände arbeitete, welche allerdings den kürzesten Weg zwischen Belgrad und dem Nkeere erheischen, und auch serbischerseits war man bald damit einverstanden, um der wirthschasts- politischen Umarmung Oesterreich-Ungarns zu entgehen. Ist Belgrad einmal aus dem kürzesten Wege über Vranja-Uesküb mit Salonichi und dem Aegärischen Nkeere verbunden, dann dürste auch Serbiens Außenhandel den Spuren des rumelischen, bulgarischen und rumänischen folgen und aus den billigeren Seeweg übergehen, dann dürfte Belgrad von den Engländern nicht nur wirthschaftspolitisch genommen, sondern auch noch zum Aussallspunkt für die Belagerung und Eroberung des ungarischen Ukarktes gemacht werden.
Wer nicht gewisse geheime Einflüsse kennt und berücksichtigt, wird die Haltung Oesterreich-Ungarns in dieser Angelegenheit unbegreiflich finden müssen; denn indem es den Anschluß über pristina bekämpfte, handelte es nicht nur gegen den Berliner Vertrag, sondern auch gegen seine eigenen Interessen. Im Gegensatz zu den Anschlußlinien Nisch— Vranja oder gar Nisch—pristina—Vranja mit wenig fruchtbarem, schwach bevölkertem Gebiete, meist nur Weideland, durchzieht die Linie Nisch—pristina durchaus fruchtbare, starkbevölkerte, schon jetzt ver- hältnißmäßig gut kultivirte Bezirke, welche ihr einen beträchtlichen Lokalverkehr sichern. Auch wird sie unzweifelhaft den UUnenbetrieb von Uapavnik und Jastribaz im Thal der Topolniza wieder wecken. Daß eine Hauptbedingung der wirthschastlichen Wiederausrichtung der Gebiete östlich vom Amselseld bis hinüber gegen Sofia in der Abhülfe der