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Nach dem Orient! : Donauwärts - die Orientbahnen - zur See
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Grientrvege

einst

und jetzt.

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Die Orientbahnen.

^is um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts hat der Handel mit der Balkanhalbinsel, insoweit derselbe nicht von der Leeseite her namentlich durch die adriatischen Häfen vermittelt wurde, von Mittel- europa aus unter günstigen Aonkurrenzbedingungen aus der Donau den direkten Ueberlandweg eingeschlagen. Von den wichtigeren Städten der unteren Donau führten vielbenützte und leidlich erhaltene Aarawanen- straßen in das Innere des türkischen Gebietes und der Austausch von mehr oder minder werthvollen Gütern war nicht unbedeutend. An der Areuzung von Land- und Wasserstraßen als Endpunkt des Oceidents in nächster Nähe des Orients gelegen, bildete Wien damals den Umschlag- und Stapelplatz des mitteleuropäisch - morgenländischen Handels. Aus jener Zeit stammt die noch jetzt bestehende Innung türkischer Händler in Wien. Auf den Messen von Leipzig und Breslau erschienen damals orientalische Aausleute, um deutsche Waaren für die großen türkischen Messen von Eski-Djuma und Azon-Owa zu holen. Das änderte sich zum Nachtheile Mitteleuropas, als die alten Landwege an Schnelligkeit, Wohlfeilheit und Sicherheit nicht mehr mit dem Seewege konkurriren konnten, aus welchem die Fortschritte des modernen Verkehrs alsbald zur Anwendung gelangten. Mit der Dampfschisffahrt konnte der Landtransport, mit der englischen Industrie, welche fort und fort anbot, das mitteleuropäische Gewerbe, welches sich suchen ließ, nicht lange konkurriren. In hohem Grade beschleunigt wurde die Ausgestaltung