Die österreichisch ungarischen Disserenzialzölle.
sOO
serenz des Zollsatzes bei der Einfuhr zu Land und der Einfuhr zur
See zu Gunsten der letzteren für
folgende Artikel
bestehen:
Zollsatz
in Gulden Gold
Einfuhr zu Land
Einfuhr zur See
Differenz
Aakaobohnen ......
20
§
Aaffee, roher ......
qo
37
3
Thee .........
sOO
90
W
Gewürze der Nummern H bis 8
s 2^0,60 s 80,s20
l9,35,55 s 75chs5 j
5
Palm- und Aokosnußöl . . .
0,5
0,5
Indigo und Cochenille . . .
3
frei
3
Reis, unpolirt ......
0,50
0,95
0,25
Nur an dem Widersprüche der Ungarn und polen scheiterte der auch für Petroleum geplante Differenzialzoll von 50 kr. für den Meter-Zentner.
In der ausgesprochenen Absicht, Trieft zum ersten und größten Handelsemporium Oesterreichs zu erheben, hatte die österreichische Regierung diese Disserenzialzölle beantragt; zu dein Zwecke eine „Ausgleichung der Produktionsbedingungen" herbeizuführen, sind sie von der Volksvertretung Eisleithaniens bewilligt worden. Im Gegensatze zu den Surtaxen begünstigen sie als bloße Detaxen, da sie für alle zur See eingehenden Sendungen dieser Artikel ohne Rücksicht aus deren Herkunft oder Schiffsslagge gelten, nicht die nationale Schiffsahrt, ja, da sie für jede auch indirekte Einfuhr und nicht blos für die direkte aus den Herkunftsländern in Anwendung kommen, nicht einmal den nationalen Handel, sondern neben der fremden, meist englischen Schiff- fahrt nur die See- und Landtransportindustrien der adriatischen Häfen mit ihren Hilssgewerben, vor Allem Handel und Verkehr von Trieft.
In dieser Erkenntniß ist denn auch der Gedanke angeregt worden, die Disserenzialzölle fortan aus diejenigen Mengen der begünstigten Waaren zu beschränken, welche nachweislich unmittelbar von den betreffenden Erzeugungsländern eingeführt werden.
Den Triestinern erscheinen diese Disserenzialzölle dazu nicht genügend und unwirksam. In Trieft hatte man eine Detaxe von 5 sl. für Aaffee, von sO si. für Gewürze, von s5 sl. für Thee und außerdem von 5 fl. für Petroleum verlangt und in Bezug aus den wichtigsten Artikel, Aaffee, stellte man in Trieft folgende Aalkulation an:
Die Schiffsfracht für Aaffee von Santos nach Hamburg beträgt per Dampfer 30 sb. mit 5 pTt. pr.; vvn Santos nach Trieft gewöhnlich 70 sb. mit 5 pTt. pr.; es stellt sich somit der Aalkül der Fracht von Santos nach Prag: