zu gewähren. Wie sich von selbst versteht, werden beim Besuch des Festschauplatzes auch andere Genüsse nicht unberücksichtigt gelassen, und in der Vertilgung des aus Keller und Küche Mitgenommenen wird ErstaunenöwertheS geleistet."
„Dieses Treiben dauert fast ununterbrochen bis um zehn Uhr am andern Morgen, wo der Damm, der während der Nacht schon halb abgetragen wurde, vollends zerstört wird. Bei diesem Akte sind der Pascha, der Khadi und die Ulema zugegen. Ersterer wirft einige Tausend Piaster in kleiner Münze unter die im Kanal beschäftigten Arbeiter. Zu gleicher Zeit feuert jede der Batteriecn einundzwanzig Schüsse ab; das Hauptfeuerwcrk wird jetzt bei Hellem Tage abgebrannt. Gleich nach dem Durchbruch des Wassers ziehen sich die hohen Würdenträger in das Innere der Zelte zurück, wo der Khadi ein Document, Hodjet et bahhr genannt, welches den genügenden Wasscrstand bestätigt, in herkömmlicher Form verfaßt. Dieses Document wird, nachdem Alle ihr Siegel darunter gedrückt haben, durch einen Courier nach Konstantinopcl gesandt, und berechtigt den Diwahn der hohen Pforte, von der egyptischcn Regierung den vollen Tribut zu verlangen."
„Sowie der Tag graut, verwandelt sich der Kanal in eine der lebhaftesten Straßen der Stadt, an deren Seiten sich Kaffcsicdcr, Schcrbeht-, Limonaden- und Fruchtverkäufer u. s. w. etablirt haben. Inmitten dieser Herrlichkeiten wandelt in festtäglichen Kleidern das Volk auf und ab, während hier und da zwei- und vierbeinige Künstler ihr Wesen treiben. Auf allen Balkönen und an jedem Fenster der am Khaliedj liegenden Häuser sieht man geschmückte Damen und Herren, denn die Sitte will, daß die Bewohner solcher Häuser am Tage der allgemeinen Freude Verwandte und Bekannte einladen, wozu schon mehrere Tage vorher die nöthigen Vorbereitungen getroffen werden. Die an dem unteren Theile der Häuser hier und da hervorgebauten Räume oder die zum Kanale hinabführenden Treppen sind dicht mit Frauen der unteren Nolksklasse besetzt, welche ihre Kinder mitgebracht haben, um ihnen ein wirklich schauderhaftes Bad zu bereiten. Das Volk glaubt nämlich, daß das erste in den Kanal strömende Wasser eine alle Krankheiten