A l e r a «t d k i e n
als Centralpunkt des europäischen Lebens.
Nach dem, was ich von Egyptcn und Kairo bereits mitgetheilt habe, würde eine trockene, statistisch-geographische Beschreibung Alerandriens meine Leser ermüden. Ich will deshalb in diesem 'Abschnitte die Schilderung des Lebens der in Egyptcn ansäßi- gen Europäer zu meiner Hauptaufgabe machen und von der Stadt selbst nur Das, was zur Vervollständigung meines Buches unumgänglich nothwendig ist, hier mittheilen.
Alerandrien, arabisch „Jskändör'iö", die stark befestigte Hafenstadt Egyptens, liegt unter 31" nördlicher Breite und
35/ östlicher Länge (Fcrro) und, wie man aus jeder Special- kartc sehen kann, auf einer sich eine Viertclmeile in das Meer erstreckenden, von zwei Hafenbecken umgebenen Landzunge. Bemerkenswertste Gebäude sind: die Festungswerke, das Arsenal, die Quarantäne, die Militärhospitäler, das Hafen- schloß des Vizckönigs, einige ältere Moscheen n. s. w., von Alterthümern nennt man gewöhnlich: die P 0 mp e j us säu le, die Radeln der Kleopatra, die Bäder dieser Dame, die Katakomben u. s. w. und zeigt dem Fremden hie und da in der Stadt und Wüste liegende Sarkophage, Säulenschäfte, Kapitale u. s> w.
Nach einer den europäischen Konsulaten von der egyptischen Regierung gemachten Angabe hatte Alerandrien mit Umgegend im Jahre 1849 einhundcrtundviertausend Ein- w oh n e r. Die Anzahl der damals hier ansässigen Europäer mochte zwölftausend betragen und ließ sich in ungefähr sechstausend Italiener und Dalmatiner, viertausend Griechen und Malte-