Tagebuchs- und Reisenotizen während des Aufenthaltes in Unteregypten.
Nach der Abreise des Baron von Müller verweilte ich nur noch wenige Tage in Alerandrien. Ich wollte an den Mcnzaleh- see zurückkehren, um dort unsere bisher gemachten Sammlungen und Beobachtungen zu vervollständigen, und stand im Begriff, dahin abzureisen, als der Behörde gemeldet wurde, daß Aabahs- Pascha, der vor Kurzem zur Regierung gelangte, in Konstantinopel aber nur mit der Würde „eines Statthalters der türkischen Provinz Egypten" belehnte Vizckönig mit seinem Gefolge dem Hafen Alerandriens zusteuere. Es war am 13. Februar 1849.
Man hatte schon seit mehreren Tagen die Vorbereitungen zu den Empfangsfeierlichkeiten getroffen. Jetzt verkündete der Kanonendonner der egyptischen Kriegsschiffe das Eintreffen des Pascha. Das Tauwcrk der im Hafen liegenden Schiffe wurde mit allen Signalflaggen geschmückt; die Matrosen und Soldaten der Fregatten und Linienschiffe stellten sich paradirend in langen Reihen selbst auf den höchsten Raaen auf; der Rumpf der Schiffe zitterte von dem ununterbrochenen Donner der Geschütze. Auf den Konsulaten stiegen die Flaggen der verschiedenen Nationen empor, von den Forts wehten die egyptischen Standarten. Obgleich auch alle Batterieen der Festung spielten und die Häuser Alerandriens beben machten, übertraf doch der Geschützdonner der Kriegsschiffe den aller übrigen Stücke. Ein dem Auge undurchdringlicher Pulverdampf lag auf dem Meere. Das Ohr konnte keinen der einzelnen Schüsse mehr unterscheiden, aber man sah, wie eine zuckende, dunkelrothe Feuer- schlange den dichten Pulverdampf durchbrach, wenn ein neues Stück gelöst worden war. Um Mittag, zum Aassr und mit Sonncnun-