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Zweiter Theil
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und als ausgeprägtes Wechselnder auch in Ungarn bekannt ist), der Nilausschlag (unserer Krätze entsprechend) und der Sonnenstich als Egypten eigenthümliche Krankheiten.

Dagegen fehlen in Egypten: Lungenschwindsucht, Lun­genentzündung in ihrer gefährlichsten Ausbildung, wie bei uns, Gicht, Podagra, anhaltender Rheumatismus rc. Viele Krankheiten, welche bei uns gefährlich werden, gehen in Egypten leicht und schnell vorüber. Und wenn es wirklich begründet ist, daß in Deutschland ein Fünftheil aller Erwachsenen an Lungen- krankheiten stirbt, wie manche Aerzte behauptet haben, so fordert in Egypten die Pest verhältnißmäßig weit weniger Opfer, denn ei­nerseits vermehren sich die Egypter sehr stark und andererseits er­scheint die Pest nur in großen Zwischenräumen. Sie trat im Jahre 1835 epidemisch in Egypten auf und raffte in Kairo und Umge­gend gegen dreimalhunderttausend Menschen, drei Fünf­theile aller Einwohner jener Gegend hinweg. Schon jetzt, nach achtzehn Jahren, ist die Bevölkerung wieder ersetzt, weit eher er­setzt, als die der vielen Dörfer Obercgyptens, aus denen der Vi­zekönig nur die jungen Männer wegnahm, um sie unter die Sol­daten zu stecken. Während meines Aufenthaltes in Egypten ist meines Wissens nicht ein einziger Pestfall vorgekommen.

Herr von Wrede hat die Güte gehabt, mir Folgendes über die P c st mitzutheilen:

Das schrecklichste Uebel, welches von Zeit zu Zeit Egypten heimsucht und nie ganz verschwindet, ist unstreitig die Pest. Drei­tausend Jahre sind in dem unendlichen Ozean der Zeit verronnen, seitdem der Engel des TodeS zum ersten Male herabstieg in das blühende Thal des Nil, um diese Geisel Gottes über die Häupter seiner Bewohner zu schwingen. Nichts hat ihn seit dieser Zeit ver­mocht, seine Wuth zu zügeln, noch immer schreitet er todbringend einher und es scheint, als wenn er, nur einige Jahre ruhend, neue Kräfte sammle, um dann wieder desto vernichtender aufzutre­ten. Furchtbar durch die Unerbitilichkcit, mit dem sie ihre erkor- nen Opfer dem Dasein entrückt, wird diese Krankheit noch um so schrecklicher durch den demoralisircndeu Einfluß, den sie auf die Be-