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dient man sich des „Bcriekh" oder einer Kanne von Metall oder Thon mit langem Ausguß, durch welchen das Wasser über die Hände gegossen und also „fließend" wird. Der Betende faßt das Berieth mit der linken Hand, gießt etwas Wasser in die rechte und spricht:
„Der Name Gottes sei über diesem Wasser! Ich bin im Begriff, das Vorgeschriebene und Hinzugefügte*) zu leisten."
Hierauf wäscht er zuerst die rechte, dann die linke Hand dreimal, den Mund inwendig nebst dem Zahnfleische, zieht dreimal Wasser in die Nase und wäscht das Gesicht ebenso oft mit beiden Händen. Nun folgt der rechte und dann der linke Arm bis zum Ellenbogen, der Obcrkopf, der, wie jedes Glied, dreimal und zwar zuerst mit beiden Händen über den Schläfen und hinter den Ohren herum gewaschen wird, und dann das Oberhaupt. Die Schafaäi waschen den Kopf nur mit einer Hand. Beim Reinigen des Ohrs stecken die Melk! den Zeigefinger der benetzten Hand in das Ohr und waschen mit dem Daumen den äußeren Ohrenrand ab, während die Uebrigen schon mit dem bloßen Zeigefinger genug haben. Zuletzt wird das rechte und linke Bein bis zum Knöchel gewaschen und die Wäsche mit einem „LI iiamcli lillalll" (Gott sei Dank)! beendet.
Nun betritt der Gläubige den Teppich oder die Matte, stellt sich aufrecht, nimmt die Khabala und wirft langsam die Hände über seine Schultern hinweg nach Hinten, um damit anzudeuten, daß er mit ihnen alle irdischen Gedanken nach Hinten werfe, ruft zweimal: „Mali du skliar" (Gott ist der Größte)! und beugt sich etwas nach Vorn, wobei er die Hände auf die Kniee stemmt, richtet sich wieder auf und ruft zweimal: „Hai aal ol sälalr" (Auf zum Gebet)! und zweimal: „Hai aal ei Mtalili" (Auf zu dem Heiligen, Glückseligen)! und wie vorher nach Vorn gebeugt: „^1- lall ku alebar!" Dann legt er die ausgespreizten Hände mit den
*) Vorgeschrieben ist eine gewisse Anzahl ocn Knicbeugungen (Rakaat) zur Ehre Gottes; hinzugefügt sind mehrere zur Ehre des Propheten — über dem Gottes Frieden sei! —