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Daumen an die Ohren an, kreuzt sie dann über der Brust und spricht die unö bekannte Fathcha, dann senkt er die Hände wie- der, legt sie auf die Kniee und sagt: „LüIMllim reu lle llamela" (Gott die Bewunderung und der Dank)! und dann:
lluakbar!" kniet nieder, drückt das Haupt zweimal nach einander auf die Erde, sagt wieder: „Lubllskna reu llo Imm- äa!" und wieder: Inr akbar!" steht auf und verfährt bis
zur zweiten Kniebcugung wie vorhin. Gegen den Schluß des Gebetes hin bleibt er auf den Knieen liegen, nimmt den Rosenkranz (Subcha) und sagt die „Tukeiaht" her, d. h. irgend ein Gebet aus dem Khorahn oder auch Worte seines eignen Herzens, denen er häufig das Glaubcnsbekcnntniß beifügt. Nach vollendetem Gebete wendet er sich rechts und links und ruft nach beiden Seiten hin: „L! 8alsllm aaloikum" (Das Heil oder der Friede sei mit Euch)! Worte, welche an die die Menschen überall umgebenden guten Geister gerichtet sind. Nun steht er von Neuem aus und verrichtet die zwei, zur Ehre des Propheten „hinzugefügten" Knicbeugungen (Rakast el sunnc). Morgens zum ,,Fcdjer" hat der Mohammedaner zwei, zu Mittage, „Toh her", vier, anderthalb Stunden vor Sonnenuntergang, ,,Aassr", vier, beim Sonnenuntergang, „Morhreb", drei und anderthalb Stunden nach der Sonne, ,,Nische", vier Kniebeugungen zu verrichten.
Am Freitage geht der Mahammedancr zum Mittagsgebet in die Moschee, in welcher ein öffentlicher Gottesdienst abgehalten wird. Ein Fakhre spricht einige Worte zu den Versammelten oder trägt ihnen Stellen aus dem Khorahn vor und der Im ahn oder Vorbe- ter sammelt die Gläubigen dann zum Gebet. Er stellt sich dabei auf dem freien Raume in der Mitte der Moschee auf und läßt die Betenden hinter sich in lange Reihen treten, worauf er laut vor- betet und mit den verschiedenen Bewegungen der Menge vorangeht. Die Moscheen sind jedoch auch zu jeder anderen Tageszeit Denen geöffnet, welche dort ihre Andacht verrichten wollen. Häufig findet in ihnen der (schon im ersten Theile beschriebene) Sikr statt, wobei gewöhnlich ein Derwihsch die Feierlichkeit leitet. —
Der erste religiöse Gebrauch, welcher das Leben des jungen