ihnen nöthigen Bedienung und Ausrüstung auf der von unserem Chef vorgezeichneten Reiseroute in den ersten achtzehn Monaten vicr- undachtzigtausend Piaster oder fünstausendsechshuudcrt und einige Thaler preußisch verausgaben würden, und habe mich, wie sich spater zeigte, nicht geirrt. Unter der „Ausrüstung" war der Einkauf einer Nilbarke gegen die Summe von zweitausend Thalern Inbegriffen; eine vermehrte Anzahl der Rciscmitglieder würde die Kosten verhältnißmäßig nicht sehr erhöht, die späteren Monate aber nur eine entschieden niedrigere Ausgabesumme nöthig gemacht haben. Mit großer Spannung erwartete ich nach Abscndung meines Kostenanschlags das nöthige Geld und die versprochenen Gefährten, sollte aber auf diese, wie auf jenes noch lange harren.
Am 14. Juli. In Gesellschaft des Kanzlers vom österreichischen Generalkonsul, Herrn Dr. Beckc, und dessen Gemahlin zog ich heute in die Wüste von Ramla hinaus, um einige Tage im Freien zuzubringen. Viele Europäer hatten sich Zelte unter den Palmen aufgeschlagen, in der Einöde herrschte ein reges Leben. Wir unterhielten uns mit der ziemlich reichhaltigen Jagd und erfreuten uns bei traulichen Gesprächen und dampfenden Tschibuhkaht an der Schönheit der Nächte. Ich verlebte in Gesellschaft liebenswürdiger und gebildeter Landsleutc mehrere recht angenehme Tage und genoß ein in Alerandrien doppelt willkommenes, weil seltenes Glück. —
Das Dampfschiff vom 23. Juli brachte uns den berühmten Reisenden und Naturforscher Dr. Rüppell nebst anderen interessanten Persönlichkeiten von Europa. Ersterer reiste in Gesellschaft eines jungen Kaufmanns und wollte diesen zunächst bis Wadi- Halfa begleiten, dann aber über Kairo nach Djetta am rothen Meere gehen, um dort Fische zu sammeln. Bekanntlich verdankt man die Kenntniß der Fische des rothen Meeres diesem tüchtigen und unermüdlichen Naturforscher. Rüppell behandelte mich mit großer Güte und überließ mir eins seiner Werke, welches ich zu