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Ein Schulgeld ist nicht zu entrichten, jedoch sind die zur Analyse ver­abfolgten Muster, sowie das von den Schülern verwehte Material zu ver­güten.

Am Schlüsse jeden Curses findet in den Schullocalitäten eine öffent­liche Ausstellung sämmtlicher Schülerarbeiten statt.

Die Wehschule besitzt eine Sammlung von 122 Tabellen für den prak­tischen Unterricht von Laurent Anti, dann 12 Webstühle zur Erzeuguug der verschiedenen Webstoffe, darunter einen mechanischen Webstuhl.

Mit der Webschule steht eine Manufactur-Zeichenschule in Verbindung, die am 29. October 1870 eröffnet wurde und den Zweck hat, tüchtige Muster­zeichner heranzubilden und Lehrlingen und Gesellen als Fortbildungsschule, zu dienen.

Zeichenlehrer ist Herr Ferdinand Lieb.

Der Unterricht umfasst: Freihandzeichnen, Malen, constructives und geometrisches Zeichnen und Styllehre.

Die Schule wurde im verflossenen Schuljahre von 46 Schülern besucht von welchen kein Unterrichtsgeld eingehoben wurde.

An Lehrmitteln besitzt diese Schule Gypsmodelle aus dem österreichi­schen Museum für Kunst und Industrie und über 80 Vorlagen werke.

Von beiden Schulen wurden Schülerarbeiten aus dem Web- und Zeich­nungsfache und von der Webschule insbesondere auch Lehrmittel zur Aus­stellung gebracht.

3. Websclmle in Bielitz-Biala. Dieselbe wurde am 1. April 1866 eröffnet. Als Leiter und Lehrer derselben fungirt Johann Plachetz.

Die Aufgabe der Schule besteht in der Heranbildung tüchtiger Schaf- wollwaarenerzeuger und Webermeister.

Beim Unterrichte wird vorzüglich auf die örtlichen Verhältnisse von Bielitz-Biala Rücksicht genommen, und es werden Composition, Decompo- sition, Calculation von verschiedenen Stoffen, Farbenlehre, mechanische Weberei und Montirung der mechanischen Webstühle gelehrt.

Die Anzahl der Schüler beträgt gegenwärtig 46. Seit der Errichtung wurde die Schule von 275 Schülern besucht.

Von jedem Schüler wird ein Schulgeld von 30 fl. für das Jahr gezahlt, es finden sich jedoch an der Schule mehrere Freiplätze.

Die Schule wird vom Handelsministerium, vom schlesischen Landtage, von den Stadtvertretungen von Bielitz und Biala, von der Tuchmacher- Genossenschaft beider Städte, vom dortigen Gewerbevereine und endlich auch von einzelnen Industriellen subventionirt.

An Lehrmitteln besitzt die Schule: Zeichenvorlagen von Ilerdtle und von Teirich, ferner Teirichs Ornamente der italienischen Renaissance, 9 Musterwebstühle, einen mechanischen Webstulil etc. etc.