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Zur Ausstellung gelangen: Coupons von Rock- und Hosenstoffen, Dainastgewebe, 3 Musterbücher und Zeichnungen.

4. Mährische höhere Webereischule in Brünn. Dieselbe wurde am 25. October 1866 eröffnet.

Als Director derselben und zugleich als Lehrer für theoretische und praktische Weberei fungirt gegenwärtig Friedrich Eckstein. Ferner wirken an dieser Schule als Lehrer für das Musterzeichnen: Professor Georg Rüdl; für Chemie und Färberei: Franz Richter, Oberrealschul-Professor; für Buchhaltung und Wechselkunde: Director Wenzel Ruprieh; für Maschinen­lehre : Supplent Joseph Tesaf.

Die Schule hat die Aufgabe, junge Leute für ihren künftigen Beruf als Fabrikanten, Fabriksdirectoren, Musterzeichner, Werkmeister etc. heran- zubilden.

Der Unterricht umfasst zwei Jahrgänge, in welchen gelehrt wird: a) Decomposition aller Gattungen Gewebe für Tritt-Jacquard- und mecha­nische Weberei. Hieran knüpfen sich Vorträge über die Rohmaterialien, den Spinnprocess, die Behandlung der Garne vor dem Weben, die Appretur der Stoffe, die zur Weberei gehörigen Werkzeuge und Maschinen, endlich die Vorrichtung der Stühle; b) Composition der Stoffe, praktische Uebungen im Weben, Berechnung des Materiales und der Preise; c) Musterzeichnern, d) Maschinenlehre; e) Färberei und Chemie, und f) Buchhaltung und Wechselkunde.

Die Anzahl der Schüler beträgt im Schuljahre 1872/73 13. Im Ganzen besuchten die Schule seit ihrer Errichtung 400 Schüler.

Das Schulgeld beträgt 100 fl. per Jahr.

An Lehrmitteln besitzt die Schule eine vollkommen eingerichtete Weberei mit Handjacquard- und mechanischen Stühlen und sämmtliche nothwendigen Vorlagen werke, Werkzeuge und Maschinen.

Die Einnahmen der Schule bestehen im Schulgelde, in den Subventio­nen des Handelsministeriums, des mährischen Landtages, der Brünner Handels- und Gewerbekammer und aus Unterstützungen von der sogenann­ten Kaiserin Elisabeth Stiftung.

Zur Ausstellung gelangen: Fünf Bücher mit Schulerarbeiten, ein Buch mit gewebten Stoffproben, Musterzeichnungen und eine grössere Anzahl von in der Schule erzeugten Geweben aller Art.

5. Lehrwerkstätte für Weber in Aussig (Böhmen). Dieselbe besteht seit dem 20. Mai 1869.

Als Lehrer fungirt an derselben Conrad Arnold.

Zweck der Lehrwerkstätte ist: Die Heranbildung von tüchtigen, praktisch und theoretisch gebildeten Webergehilfen.