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anzueignen, welche zu erwerben sie bei ihrer gewöhnlichen Beschäftigung nicht in der Lage wären.

Der Unterricht umfasst:

1. Schaft- oder Trittweberei.

2. Jacquardweberei.

3. Mechanische Weberei.

4. Die Lehre von den Webmaterialien und der Webfabrikation, und

5. Freihand- und Musterzeichnen.

Die Anzahl der ordentlichen Schiller beträgt seit dem Bestehen der Schule 92, jene der ausserordentlichen 34.

Es wird ein Schulgeld von 6 fl. für das ganze Jahr eingehoben.

An Lehrmitteln besitzt die Schule:

Lyoneser und Chemnitzer Webstlihle, 4 Jacquardmaschinen, Karten­schlagmaschinen, Kartenschneidemaschinen etc. etc.

Das Handelsministerium subventionirt die Webschule, zu deren Erhal­tung die Gemeinde und einzelne Industrielle freiwillige Beiträge leisten.

Zur Ausstellung gelangen Lehrmittel, Musterzeichnungen, Freihand­zeichnungen, gerollte Kleiderzeuge, Gobebn-Möbelrips, 1 Fauteuilgewebe mit dem Porträt des Allerhöchsten Kaiserpaares, dem österreichischen Beichs-, dem böhmischen Landes- und dem Ascher Stadtwappen und ein gewirkter Frauenunterrock.

8. Zeichen- und Webschule in Ilumburg. Dieselbe wurde am 1. Jänner 1872 eröffnet und steht unter einem Schuldirectorium.

Director der Schule ist gegenwärtig Joseph Aichinger, neben ihm wirkt noch ein Weblehrer.

Die Aufgabe der Schule besteht darin, den Schülern in der Weberei und im Musterzeichnen eine möglichst vollkommene Ausbildung zu geben.

Der Lehrcurs erstreckt sich auf zwei Jahrgänge und zerfällt in zwei Abtheilungen: 1. in die Abtheilung für Weberei und 2. in die Abtheilung für das Zeichnen.

Der Unterricht umfasst alle Zweige der Handweberei, nebst den Hilfs­lehren Uber Webmaterialien, Spinnerei, Filatur und Appretur. In der Zeichenabtheilung wird geometrisches Zeichnen, Freihandzeichnen und Malen gelehrt. Ueberdiess werden Vorträge über die Farbenharmonie- und Styllehre gehalten.

Der Unterricht wird sowohl Vor- als Nachmittags, und zwar unentgelt­lich ertheilt, und von den Schülern wird nur ein Lehrmittelbeitrag von 3 fl. per Monat eingehoben.

Die Schule besitzt Webstühle für alle Zweige der Handweberei, die hiezu nöthigen Werkzeuge und Maschinen und für den Zeichenunterricht endlich Gypsmodelle vom österreichischen Museum und Vorlagewerken.