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Der Unterricht umfasst folgende Lehrgegenstände: Decomposition, Disposition, praktische Webübungen, Vorrichten des Webstubles etc. Ferner Vorträge über die Behandlung und die Eigenschaften der verweb­baren Rohstoffe und der Werkzeuge, endlich Compositionslelire.

Die Anzahl der Schüler beträgt im Jahreseurse, für welchen ein Schul­geld von 10 fl. und ein Materialgeld von 30 fl. zu entrichten ist, 10 und im Sonntagscurse für Arbeiter, welche unentgeltlich unterrichtet werden, GO.

Für den praktischen Unterricht besitzt die Schule 9 Webstühle mit Contremarsch und 2 Flügelmaschinen.

Die Webschule wird vom k. k. Handelsministerium subventionirt, welches auch den Lehrer besoldet; die Gemeindevertretung stellt das Schul­locale unentgeltlich bei und bestreitet die Beheizungs- und Beleuchtungs­kosten, die Tuchmacher-Genossenschaft und einzelne Industrielle unterstützen theilwcise auch regelmässig die Schule.

An der Collectivausstellung der Fachschulen des Handelsministeriums betheiligt sich die Webschule mit Cartons von gewebten und decomponirten Mustern und mit einer kleinen Collection der Stoft'sorten.

12. Webselmle und Weberei-Lehrwerkstätte in Rotlimühl in Mähren. Dieselbe wurde am 1. Mai 1873 eröffnet.

Die Aufgabe der Schule, an welcher Hieronymus Tippelt als Lehrer augestellt ist, besteht darin, die Weber dieses Ortes, welche in Folge der Einführung der Baumwollwäsclie in der Armee ihren früheren Haupterwerbs­zweig, nämlich die Verfertigung grober Leinwänden für das Militär, auf­geben mussten, in der feinen und feinsten Leinwandweberei, sowie in der Baumwollweberei und gemischten Stoffweberei auszubilden.

Der Unterricht erstreckt sich auf die Leinen-, Baumwoll- und gemischte Stoffweberei und umfasst die Lehre von den Webmaterialicn, deren Vor­bereitung und Bearbeitung, die Lehre von der Analyse der Gewebe (Decom- position) und von der Composition, ferner das praktische Ueben am Stuhle und dessen Vorbereitung.

Mit der Schule steht auch eine Lehrwerkstätte in Verbindung, in welcher Arbeiten für den Verkauf angefertigt werden.

Der Unterricht wird an 3 ordentliche und G ausserordentliche Schüler, und zwar unentgeltlich ertheilt. Mit Rücksicht auf die grosse Armuth der Schüler wird es sogar manchmal nothwendig, denselben kleine Unterstützun­gen zu verabfolgen.

Der Lehrer wird vom Handelsministerium besoldet, die Localitäten, deren Beheizung und Beleuchtung, sowie die Lehrmittel werden von den