II.

Die Wohnnngsverhällrriffe -es Pensionats.

siebzehn Jahre weilte das Pensionat in den Räumen des Klosters zu St. Ursula. Die Beziehungen zwischen der Oberin des Klosters und der Obervorsteherin des Pensionats waren nicht die besten. Die zwei Frauen konnten sich mit einander nicht vertragen. Hierin darf wohl die Ursache gesucht werden, weshalb die Oberin im Jahre 180 k in einem Mitschreiben sich an Se. Majestät wandte, damit dem Kloster der Theil des Gebäudes zurückerstattet werde, in dem sich das Pensionat seit seiner Gründung befand, vor­schützend, diese Räume zum eigenen Gebrauch und zur Er­weiterung der mit dein Kloster in Verbindung stehenden Lehr und Erziehungsanstalt mit jeden: Tage dringender zu bedürfen. *) Erst nach einiger Zeit erhielt sie die Znsagc, dass das Pensionat das Kloster räumen werde. Doch die Räumung verzögerte sich, weil die Obervorsteherin das Haus nicht verlassen wollte;**) auf alle mögliche Weise suchte sie die bereits geplante Übersiedlung zu hintertreiben. ***) Endlich gab Kaiser Franz auf Verwendung hoch­gestellter Persönlichkeiten L) dem Kloster die verlangten Räume

*) Vortrag der vereinigt. Hofstelle v. 6. August 1801.

**) Aus den Annalen des Convents zu St. Ursula in Wien.

***) Daselbst.

f) Zwei Jahrhunderte des Ursulinerklosters in Wien. 16601860, S. 26.