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Feierlichkeit geruhten Ihre Majestäten, die regierende Kaiserin und die Kaiserin-Mutter, durch ihre Gegenwart zu verherrlichen.*)

Freilich gab es im neuen Gebäude noch manche Frage ver- waltlicher Natur zu lösen. Die alten hölzernen, ganz schadhaft gewordenen Betten passten nicht mehr in die neuen Wohnungs­räume; sie mussten durch zweckmäßigere, aus Eisen construierte, ersetzt werden. Die weitläufigen Räumlichkeiten verursachten eine bedeutende Erhöhung des Holzdeputates.**) Das Pensionat musste als Eigenthümervergcwährt", d. i. an die Gewähr geschrieben werden, und dem Wiener Magistrate sein Pfundgeld entrichten. ***) Die Wasseradern, aus denen es das Wasser bezog, deckten den Bedarf nicht, weshalb 100 Eimer aus der Kaiser Ferdiuands- Wasscrlcitung für jeden Tag zuzuleiten waren. 7 )

Im Jahre 1853 erforderte die Anstalt noch einen Er­weiterungsbau, der aus einem Vordertracte gegen die Josefstädter­straße zu bestehen sollte. Zu den vielen anderen Gründen, welche den Neubau gerechtfertigt erscheinen ließen, wie z. B., um Raum zu gewinnen, kam noch der Grund dazu, dass damals die k. k. Cavallerie-Kaserne umgebaut wurde, wodurch an die Stelle der ehemals dem Mädchcnerziehnngshause gegenüberliegenden Kapelle die Wohnungen der Ofsicicrc zu liegen kamen. 77 )

Als das Pensionat aus Grund des Reichs-Volksschnl-Gesetzes vom 14. Mai 1869 reorganisiert wurde, erwiesen sich die oben geschilderten Räumlichkeiten als unzulänglich. Der von Sr. Majestät am 25. November 1875 genehmigte Zu- und Erweiterungsbau

*) Nachricht ü. d. k. k. C. M. P. S. 25 fg.

**) Act. d. Stud.-Hof.-Com. Nr. 3991/1066 ex 1841.

***> Der Wiener Magistrat berechnete das ihm gebürende Berände- rnngs-Psnndgeld mit 6459 fl. 6 kr. C.-M., er ermäßigte es aber später (Zu­schrift des Magist. 5737 ex 1844) auf 2782 fl. 30 kr. Act. der Stnd.-Hof- Com. Nr. 2,2 1842 und 1232 330 1842.

4) Act. d. Stud.-Hof-Com. 4969/1404 ex 1842.

44) Allh. Entschließung vom 22. Mai 1853.